Auf einem freien Platz inmitten dieser östlichsten Gemeinde des sächsischen Siedlungsraums steht die Kirchenburg. Die Geschichte der Ortschaft, die nahe dem Buzauer Pass, einem Einfallstor nach Siebenbürgens gelegen ist, wird durch die häufigen Überfälle, Belagerungen und Zerstörungen durch feindliche Einwirkung bestimmt. Die gewaltige Antwort auf solche Herausforderung ist diese am stärksten befestigte Kirchenburg der Siebenbürger Sachsen. Inmitten des Ensembles steht die dem heiligen Kreuz geweihte Kirche, mit deren Bau, wahrscheinlich durch den Deutschritterorden, 1218 begonnen wurde. Die als Zentralbau angelegte Kirche wird bis zu einer Höhe von etwa 3 m aufgeführt. Die Kirche ist gefüllt von charakteristischen Stilelementen der Zisterziensergotik: sechsteilige Gewölbe, Radfenster, Knospenkapitelle, Bogenfriese, Schildbögen und Seitenkapellen des Chors. Im 15. Jahrhundert wird ein Vierungsturm als Glockenturm gebaut. Der westliche Kreuzarm wird verlängert und erhält ein Westportal, eine Westempore und wird mit einem spätgotischen Tonrippennetzgewölbe gedeckt. Die nördliche Seitenkapelle wird zur Sakristei umgebaut und erhält ein Renaissanceportal.
Parish office Prejmer +40/268/362/042
Auf einem freien Platz inmitten dieser östlichsten Gemeinde des sächsischen Siedlungsraums steht die Kirchenburg. Die Geschichte der Ortschaft, die nahe dem Buzauer Pass, einem Einfallstor nach Siebenbürgens gelegen ist, wird durch die häufigen Überfälle, Belagerungen und Zerstörungen durch feindliche Einwirkung bestimmt. Die gewaltige Antwort auf solche Herausforderung ist diese am stärksten befestigte Kirchenburg der Siebenbürger Sachsen. Inmitten des Ensembles steht die dem heiligen Kreuz geweihte Kirche, mit deren Bau, wahrscheinlich durch den Deutschritterorden, 1218 begonnen wurde. Die als Zentralbau angelegte Kirche wird bis zu einer Höhe von etwa 3 m aufgeführt. Die Kirche ist gefüllt von charakteristischen Stilelementen der Zisterziensergotik: sechsteilige Gewölbe, Radfenster, Knospenkapitelle, Bogenfriese, Schildbögen und Seitenkapellen des Chors. Im 15. Jahrhundert wird ein Vierungsturm als Glockenturm gebaut. Der westliche Kreuzarm wird verlängert und erhält ein Westportal, eine Westempore und wird mit einem spätgotischen Tonrippennetzgewölbe gedeckt. Die nördliche Seitenkapelle wird zur Sakristei umgebaut und erhält ein Renaissanceportal.
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Ein spätgotischer Flügelaltar aus der Mitte des 15. Jahrhunderts ist das wertvollste Ausstattungsstück. Das Mittelbild zeigt ein Kruzifix flankiert von Maria und Johannes. Die acht Tafeln stellen Beweinung, Grablegung, Auferstehung, drei Frauen am Grab, Fußwaschung, Abendmahl, Christus vor dem Hohenpriester und die Geißelung dar.
Das Chorgestühl ist 1525-1526 von einem Meister „M.S." hergestellt. Es weist Renaissancemotive auf. Reste einer früheren gotischen Flachschnitzerei sind dabei verwendet worden.
Auf der Innenseite der Ringmauer finden sich auf 3-4 Ebenen zahlreiche Kammern als Zuflucht für die einzelnen Familien des Dorfes. Der Zugang erfolgt über offene, hölzerne Gänge.
Die unbefestigte Kreuzkirche in Tartlau ist von einem besonders massiven Bering umgeben. In einer ersten Etappe – wahrscheinlich noch im 13. Jahrhundert – wurde ein ovaler Bering von 3 m Stärke gebaut. In einer zweiten Bauetappe wird der Bering um ca. 1,5 m verstärkt und vier Flankierungstürme vor die Ringmauer gesetzt. Die Mauer ist heute 12-14 m hoch und hat eine durchschnittliche Dicke von 4,5 m. Der innere Durchmesser der Ringmauer variiert um 70 m. Im oberen Bereich der Ringmauer ist ein breiter Wehrgang, von dem aus zahlreiche Schießscharten und Gussöffnungen sowie ein Aborterker ihren Zugang haben.
Im Süden der Burg ist eine starke Torwehre errichtet worden. Ein 32 m langer Gang bildet den Eingang zur Burg. Mehrere Fallgatter und Eichentore sicherten diesen Durchgang. Im 16. Jahrhundert wurde vor die Einfahrt eine Vorburg gebaut, die den hufeisenförmigen Rathaushof umschließt. Die Vorburgmauern sind ebenfalls mit Schießscharten, Pechnasen und Gußerkern ausgestattet. Die 14 m hohe Außenfassade der Vorburg ist mit Blendarkaden im Renaissancestil dekoriert. Über dem Eingang wurde ein Türmchen gebaut. Zwischen Vorburg und Südwestturm wurde eine Schildmauer gezogen, die einen Zwinger abschließt, in dem Wirtschaftsgebäude und Vorratshäuschen stehen. Dieser Hof wird Bäckerhof genannt. Hier gab es eine Bäckerei und eine Pferdemühle.
1211 | In der Verleihungsurkunde, die Andreas II. dem Deutschen Ritterorden ausstellt, ist der Grenzfluß „Tortillou" erwähnt. |
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1218 | Baubeginn der Heiligkreuzkirche, aller Wahrscheinlichkeit nach durch den deutschen Ritterorden. |
1240 | König Béla IV. verleiht die vier Burzenländer Gemeinden Marienburg, Petersberg, Honigberg und Tartlau (Tartilleri) dem Zisterzienserorden. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung von Tartlau. |
1278 | Der Ort wird von den Tataren ausgeplündert. |
1385 | An der Wiener Universität ist der „Conradus Conradi plebanus de Tartla" erwähnt. |
1461-1515 | Umbauarbeiten an der Kreuzkirche, unterandrem Bau des Glockenturm. |
1508 | Während eines Streits um die Grenzziehung in Tartlau wird der Adlige Petrus Béldy von einem Stellmachereimeister (Jemand der Kutschen-Räder macht) enthauptet. Der Ort mußte wegen des Mordes an Peter Béldy ein hohes Wehrgeld zahlen, dabei wurde ihm von der Stadt und dem Kronstädter Distrikt geholfen. |
1510 | In Tartlau leben 230 Familien, 4 Siedler, 11 Witwen, 8 Arme, 3 Müller, 1 Glöckner, 12 Hirten und 6 Diener. Im Ort sind 16 wüste Höfe, eine Schule, ein Kirchenhaus und ein Edelhof vorhanden. |
1529 | Der Moldauer Fürst Petru Rareş fällt ins Burzenland ein und zündet den Ort an. |
1531 | Die Tartlauer Kirchenburg wird im Auftrag des Fürsten Johann Zápolya von Stephan Majlath eingenommen und gegen eine Summe Geldes den Einwohnern wiedergegeben. |
1552 | Der moldauische Fürst zerstört die Umfassungsmauer des Ortes und brennt den Ort nieder. Die Kirchenburg wird vergeblich belagert. |
1599 | Truppen des Woiwoden Michael des Tapferen brennen Tartlau ab und ermorden viele Bewohner. |
1600 | Ein kosakischer (russisch-ukrainisch) Hauptmann lässt 20 Tartlauer fangen, die Augen ausbrennen und danach spießen. Im gleichen Jahr brennen Truppen Michaels des Tapferen den Ort nieder. Zwei Jahre später lagerte der General Radul Vayda in der Nähe des Ortes und verbrannte das Dorf erneut. |
1611 | Die Truppen des Fürsten Gabriel Báthori brennen unter anderen Burzenländer Gemeinden auch Tartlau nieder. Im gleichen Jahr am 17. September kam der Amir Bassa mit Türken und Tataren so unvermutet durch den Pass auf Tartlau, dass er 80 Personen auf dem Felde gefangen nahm. |
1658 | Ein Heer bestehend aus Türken und Tataren, Moldauern, Walachen und Kosaken bricht ins Burzenland ein und verbrennt die Dörfer. Dabei wird die Kirchenburg belagert und beschossen. Tartlau ergibt sich dem kosakischen General Ottonello. |
1662 | Die Ortschaft wird von Türken belagert. Sie fordern große Mengen Lebensmittel und Vieh. |
1678 | Die Tartlauer nutzen die Gelegenheit, daß die Adelsfamilie der Béldy bei den Türken in Ungnade gefallen ist, greifen deren Stammschloß in Budille an und zerstören es. |
1704 | Die Kurutzen plündern das Tartlauer Schloß und nehmen den Tartlauer Richter Johannes Kaufmes gefangen. Der Ort wird von den Kurutzen niedergebrannt. |
1706 | Kaiserliche Truppen besetzen die Kirchenburg. |
1708 | Erneut plündern Kurutzen das Dorf. |
1718-1719 | Verheerende Pestepidemie. 181 Häuser im Ort bleiben unbewohnt. |
1792 | Die Zugbrücke wird durch eine auf acht Steinen ruhende Steinbrücke ersetzt. |
1822 | Einige Tartlauer ermorden einen gräflichen Untertanen. Sie werden dafür im folgenden Jahr vom Kronstädter Magistrat zu schweren Gefängnisstrafen verurteilt. |
1850-1880 | Der Wassergraben wird mit Erde zugeschüttet. |
1960 | Ein Wachttürmchen wird abgetragen. |