Das zum Mediascher Kapitel gehörende Dorf wurde im 15. bis 14. Jahrhundert einmal als Stadt erwähnt. Der König verlieh dem Ort das Recht, Jahrmärkte und Wochenmärkte abzuhalten. Die Grafen des Adelsgeschlechts Tobiassy von Hetzeldorf/Aţel spielten eine wichtige Rolle in der siebenbürgischen Geschichte des 15. und frühen 16. Jahrhunderts. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde im westlichen Teil des Dorfes eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit Querschiff und Glockenturm errichtet. Der Querschnitt der Pfeiler ist entweder quadratisch oder zusammengesetzt aus runden ineinandergreifenden Pfeilern mit Kapitellen oder überhängenden Profilen, über denen profilierte Spitzbogenarkaden stehen. Die Kapitelle bestehen aus Gesimsen und Dekorationen mit floralen Mustern, Tieren und Masken. Das erste Stockwerk des Turms hat nach Norden und Süden Spitzbogenarkaden, das zweite Stockwerk eine Westempore, die sich zum Kirchenschiff hin öffnet; im dritten Stock gibt es karierte Fenster und im vierten Stock ist das alte Obergeschoss; hier sind vier Wasserspeier von einem früheren Dach erhalten. 1420 wurde der Glockenturm um zwei Stockwerke erhöht und ein Verteidigungsgeschoss mit einem offenen, von Fachwerken getragenen Wehrgang errichtet. Das Westportal zeigt eine sechsfach gestufte Leibung durch runde und birnenförmige Gesimse. Der Kapitellfries besteht aus Rankenwerk, Rosenblüten-, Trauben- und Weinlaubdekor. Über dem Südeingang befindet sich ein verflochtener Kleeblattbogen, in dessen Feld wir die Reliefs von zwei Fischen sehen. Auf dem Dachboden der Sakristei befinden sich Fragmente von Wandmalereien; sie zeigen die legendäre Schlacht des Heiligen Ladislaus mit den Kumanen. Der Chor wurde aufgestockt und mit einem Wehrgeschoss versehen. In der Südwand des Chores befindet sich ein dreijochiger Sitzstuhl; ineinandergreifende Kröten und gespaltene Lilien bilden den spätgotischen Schmuck über den Spitzbögen; Die Dekoration erinnert an die architektonische Skulptur in Meschen/Moşna. Man kann davon ausgehen, dass auch hier der Meister Andreas Lapicida am Werk war. Die Kirche hatte eine doppelte Umfassungsmauer mit einem befestigten Eingang in der südöstlichen Ecke. Im Torturm befand sich ein Wohnzimmer mit einem gotischen Maßwerkfenster und einer auskragenden Garderobe. Die innere Ringmauer im 19. Jahrhundert abgerissen. Die Schule wurde westlich der Kirche aus diesem Material gebaut.
Susani Schöffend +40/754/867/913
Das zum Mediascher Kapitel gehörende Dorf wurde im 15. bis 14. Jahrhundert einmal als Stadt erwähnt. Der König verlieh dem Ort das Recht, Jahrmärkte und Wochenmärkte abzuhalten. Die Grafen des Adelsgeschlechts Tobiassy von Hetzeldorf/Aţel spielten eine wichtige Rolle in der siebenbürgischen Geschichte des 15. und frühen 16. Jahrhunderts. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde im westlichen Teil des Dorfes eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit Querschiff und Glockenturm errichtet. Der Querschnitt der Pfeiler ist entweder quadratisch oder zusammengesetzt aus runden ineinandergreifenden Pfeilern mit Kapitellen oder überhängenden Profilen, über denen profilierte Spitzbogenarkaden stehen. Die Kapitelle bestehen aus Gesimsen und Dekorationen mit floralen Mustern, Tieren und Masken. Das erste Stockwerk des Turms hat nach Norden und Süden Spitzbogenarkaden, das zweite Stockwerk eine Westempore, die sich zum Kirchenschiff hin öffnet; im dritten Stock gibt es karierte Fenster und im vierten Stock ist das alte Obergeschoss; hier sind vier Wasserspeier von einem früheren Dach erhalten. 1420 wurde der Glockenturm um zwei Stockwerke erhöht und ein Verteidigungsgeschoss mit einem offenen, von Fachwerken getragenen Wehrgang errichtet. Das Westportal zeigt eine sechsfach gestufte Leibung durch runde und birnenförmige Gesimse. Der Kapitellfries besteht aus Rankenwerk, Rosenblüten-, Trauben- und Weinlaubdekor. Über dem Südeingang befindet sich ein verflochtener Kleeblattbogen, in dessen Feld wir die Reliefs von zwei Fischen sehen. Auf dem Dachboden der Sakristei befinden sich Fragmente von Wandmalereien; sie zeigen die legendäre Schlacht des Heiligen Ladislaus mit den Kumanen. Der Chor wurde aufgestockt und mit einem Wehrgeschoss versehen. In der Südwand des Chores befindet sich ein dreijochiger Sitzstuhl; ineinandergreifende Kröten und gespaltene Lilien bilden den spätgotischen Schmuck über den Spitzbögen; Die Dekoration erinnert an die architektonische Skulptur in Meschen/Moşna. Man kann davon ausgehen, dass auch hier der Meister Andreas Lapicida am Werk war. Die Kirche hatte eine doppelte Umfassungsmauer mit einem befestigten Eingang in der südöstlichen Ecke. Im Torturm befand sich ein Wohnzimmer mit einem gotischen Maßwerkfenster und einer auskragenden Garderobe. Die innere Ringmauer im 19. Jahrhundert abgerissen. Die Schule wurde westlich der Kirche aus diesem Material gebaut.
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Der Barockaltar von 1792 ist ein Werk des Meisters Johannes Folberth/Schäßburg. Das Mittelbild stellt die Kreuzigung dar. Rechts und links davon stehen Holzplastiken von Petrus und Paulus, darüber eine Auferstehung. Gewundene Säulenschäfte, kräftige Gesimse, korinthische Kapitelle gehören zum Formenvokabular des Barock. Das Netzwerk und die Schnörkel der seitlichen Dekoration zeigen Rokokoformen.
Im Chor der Kirche steht ein gotischer Taufstein mit achteckigem Querschnitt, der an Kreuzblumenformen erinnert.
Das spätgotische Gestühl, 1516 datiert, ist mit Einlegearbeit und Rankenornamenten verziert. Es weist dieselben Muster wie in Birthälm und Tobsdorf auf und ist wahrscheinlich ein Werk des Schäßburger Meisters Johannes Reichmut.
In der Sakristei ist ein Grabstein mit Wappen aufgestellt. Im oberen Feld des quergeteilten Wappenschildes ist ein aufrecht stehender halber Löwe sichtbar, mit erhobener Pranke und heraushängender Zunge. In den Pranken hält er einen Blumenstengel mit drei Blüten. Der Grabstein hat eine Inschrift, die besagt, daß Sophia Thorozakaii im Alter von 35 Jahren am 29. Juni 157x starb.
Samuel Mätz aus Birthälm baut 1802 die heutige Orgel.
Von den beiden Glocken aus dem 15.Jahrhundert trägt die größere die lateinische Inschrift „O rex glorie Jesu Christi veni cum pace", die kleinere ist mit fünf Medaillons mit Heiligenbildern dekoriert.
Das Mittelschiff hat drei im Grundriß quadratische Pfeiler. Der Pfeiler im Südosten der Kirche hat ein oktogonales Kapitell, um das sich ein Reptil schlingt, das an einer Ranke nagt, die sich um das Kapitell windet. Ein anderes Kapitell trägt eine Gesichtsmaske.
Datieren mit 1429 befindet sich im westen ein reich dekorierte Portal aus Risalit. Das 2,1 m breite Gewände des Westportals erinnert an die Portale in Kirtsch/Curciu und Bogeschdorf/Bagaciu. Die sechsmal abgetreppte Leibung ist durch Rundstäbe und Birnstäbe profiliert, die mit doppelten, durch zwei kantige Stege getrennte Hohlkehlen abwechseln. Die breiten Kapitellfriese bestehen aus Rankenwerk mit Rosenblüten, Trauben und Weinblättern.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wird die Kirche mit einer ovalen Mauer umgeben. Im Südosten wird ein viergeschossiger Torturm gebaut, dessen Erdgeschoß tonnengewölbt ist und durch Eichentore und Fallgatter geschützt wird. Im dritten Obergeschoß ist eine für Wohnzwecke eingerichtete Stube. Vor dem Torturm wird eine weitere Mauer gebaut wehre gebaut, auch die äußere Mauer erhält Türme und Basteien. Der Nordturm wird 1959 abgetragen. Dabei entdeckt man einen unterirdischen Gang, der den Turm mit dem gegenüberliegenden Bauernhaus Nr. 370 verbindet.
1283 | Das Dorf wird zum ersten mal erwähnt. Der Bischof von Weißenburg/Alba Iulia bezeugt, dass das Kapitel drei Teile des Zehnten den Priestern von Mediasch abgetreten hat. Unter diesen wird an erster Stelle Walter von Hetzeldorf genannt. |
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1300-1250 | Bau einer dreischiffigen Pfeilerbasilika mit Querschiff und Glockenturm. |
1365 | In einer Urkunde König Ludwigs wird Hetzeldorf als Stadt bezeichnet. |
1420 | Der Chor und die Seitenschiffe werden erhöht. Der Chor erreicht eine Höhe von 11,4 m. An die Nordchorwand wird eine Sakristei mit Obergeschoß angebaut. |
1450-1470 | Die Kirche wird wehrtechnisch umgebaut. Schiff und Chor erhalten neue Gewölbe. Der Glockenturm erhält zwei Geschosse aus Ziegelmauerwerk und darüber einen holzverschalten Wehrgang. |
1462 | Papst Pius II. befiehlt dem siebenbürgischen Bischof, den Pfarrer Sigismund von Hetzeldorf gegen den Grafen Georg Tabiachi in Schutz zu nehmen. |
1466 | König Matthias verleiht der Gemeinde die Blutgerichtsbarkeit. Die Gemeinde erhält auch das Recht, Jahrmärkte und Wochenmärkte abzuhalten. |
1471 | König Matthias stellt fest, daß um die Kirche von Hetzeldorf ein Kastell mit Türmen, Mauern und anderen Bollwerken gebaut worden ist. Zur Verteidigung dieses Kirchenkastells soll der dritte Teil der Bewohner im Falle eines allgemeinen Aufgebots Zurückbleiben. |
1515 | König Wladislaus II. ernennt den Gräfen Peter Thobiassy als Belohnung für seine Dienste für die Krone zum Erbgräfen. |
1516 | Die Provinzialversammlung spricht sich gegen diese Ernennung aus und erkennt sie nicht an, da sie gegen die von früheren Königen verliehenen Vorrechte verstößt. Auf Bitten des Bischofs und des Königsrichterserklären sich die anwesenden Bewohner von Hetzeldorf bereit, Gräf Peter auf Lebenszeit als Erbgräfen anzuerkennen |
1516 | Im Ort leben 140 Familien, zwei Witwen, zwei Siedler, zwei Hirten, ein Schulmeister und ein Müller. |
1868 | Der ganze innere Bering mit Südturm und altem Rathaus wird abgetragen. Im Osten wird anstelle der Ringmauer ein neues Schulgebäude errichtet. |
1959 | Der Nordturm wird abgetragen. Dabei entdeckt man einen unterirdischen Gang, der den Turm mit dem gegenüberliegenden Bauernhaus Nr. 370 verbindet. |