Kirchenburg Hetzeldorf

Fortified Church Aţel in Ațel
Fortified Church Aţel in Ațel
Fortified Church Aţel in Ațel
Fortified Church Aţel in Ațel
Fortified Church Aţel in Ațel
Fortified Church Aţel in Ațel

Barockaltar

Der Barockaltar von 1792 ist ein Werk des Meisters Johannes Folberth/Schäßburg. Das Mittelbild stellt die Kreuzigung dar. Rechts und links davon stehen Holzplastiken von Petrus und Paulus, darüber eine Auferstehung. Gewundene Säulenschäfte, kräftige Gesimse, korinthische Kapitelle gehören zum Formenvokabular des Barock. Das Netzwerk und die Schnörkel der seitlichen Dekoration zeigen Rokokoformen.

Taufbecken

Im Chor der Kirche steht ein gotischer Taufstein mit achteckigem Querschnitt, der an Kreuzblumenformen erinnert.

Gestühl

Das spätgotische Gestühl, 1516 datiert, ist mit Einlegearbeit und Rankenornamenten verziert. Es weist dieselben Muster wie in Birthälm und Tobsdorf auf und ist wahrscheinlich ein Werk des Schäßburger Meisters Johannes Reichmut.

Sakristei

In der Sakristei ist ein Grabstein mit Wappen aufgestellt. Im oberen Feld des quergeteilten Wappenschildes ist ein aufrecht stehender halber Löwe sichtbar, mit erhobener Pranke und heraushängender Zunge. In den Pranken hält er einen Blumenstengel mit drei Blüten. Der Grabstein hat eine Inschrift, die besagt, daß Sophia Thorozakaii im Alter von 35 Jahren am 29. Juni 157x starb.

Orgel

Samuel Mätz aus Birthälm baut 1802 die heutige Orgel.

Glocken

Von den beiden Glocken aus dem 15.Jahrhundert trägt die größere die lateinische Inschrift „O rex glorie Jesu Christi veni cum pace", die kleinere ist mit fünf Medaillons mit Heiligenbildern dekoriert.

Pfeiler

Das Mittelschiff hat drei im Grundriß quadratische Pfeiler. Der Pfeiler im Südosten der Kirche hat ein oktogonales Kapitell, um das sich ein Reptil schlingt, das an einer Ranke nagt, die sich um das Kapitell windet. Ein anderes Kapitell trägt eine Gesichtsmaske.

Westportal

Datieren mit 1429 befindet sich im westen ein reich dekorierte Portal aus Risalit. Das 2,1 m breite Gewände des Westportals erinnert an die Portale in Kirtsch/Curciu und Bogeschdorf/Bagaciu. Die sechsmal abgetreppte Leibung ist durch Rundstäbe und Birnstäbe profiliert, die mit doppelten, durch zwei kantige Stege getrennte Hohlkehlen abwechseln. Die breiten Kapitellfriese bestehen aus Rankenwerk mit Rosenblüten, Trauben und Weinblättern.

Verteidigunsanlage

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wird die Kirche mit einer ovalen Mauer umgeben. Im Südosten wird ein viergeschossiger Torturm gebaut, dessen Erdgeschoß tonnengewölbt ist und durch Eichentore und Fallgatter geschützt wird. Im dritten Obergeschoß ist eine für Wohnzwecke eingerichtete Stube. Vor dem Torturm wird eine weitere Mauer gebaut wehre gebaut, auch die äußere Mauer erhält Türme und Basteien. Der Nordturm wird 1959 abgetragen. Dabei entdeckt man einen unterirdischen Gang, der den Turm mit dem gegenüberliegenden Bauernhaus Nr. 370 verbindet.

Geschichte

1283 Das Dorf wird zum ersten mal erwähnt. Der Bischof von Weißenburg/Alba Iulia bezeugt, dass das Kapitel drei Teile des Zehnten den Priestern von Mediasch abgetreten hat. Unter diesen wird an erster Stelle Walter von Hetzeldorf genannt.
1300-1250 Bau einer dreischiffigen Pfeilerbasilika mit Querschiff und Glockenturm.
1365 In einer Urkunde König Ludwigs wird Hetzeldorf als Stadt bezeichnet.
1420 Der Chor und die Seitenschiffe werden erhöht. Der Chor erreicht eine Höhe von 11,4 m. An die Nordchorwand wird eine Sakristei mit Obergeschoß angebaut.
1450-1470 Die Kirche wird wehrtechnisch umgebaut. Schiff und Chor erhalten neue Gewölbe. Der Glockenturm erhält zwei Geschosse aus Ziegelmauerwerk und darüber einen holzverschalten Wehrgang.
1462 Papst Pius II. befiehlt dem siebenbürgischen Bischof, den Pfarrer Sigismund von Hetzeldorf gegen den Grafen Georg Tabiachi in Schutz zu nehmen.
1466 König Matthias verleiht der Gemeinde die Blutgerichtsbarkeit. Die Gemeinde erhält auch das Recht, Jahrmärkte und Wochenmärkte abzuhalten.
1471 König Matthias stellt fest, daß um die Kirche von Hetzeldorf ein Kastell mit Türmen, Mauern und anderen Bollwerken gebaut worden ist. Zur Verteidigung dieses Kirchenkastells soll der dritte Teil der Bewohner im Falle eines allgemeinen Aufgebots Zurückbleiben.
1515 König Wladislaus II. ernennt den Gräfen Peter Thobiassy als Belohnung für seine Dienste für die Krone zum Erbgräfen.
1516 Die Provinzialversammlung spricht sich gegen diese Ernennung aus und erkennt sie nicht an, da sie gegen die von früheren Königen verliehenen Vorrechte verstößt. Auf Bitten des Bischofs und des Königsrichterserklären sich die anwesenden Bewohner von Hetzeldorf bereit, Gräf Peter auf Lebenszeit als Erbgräfen anzuerkennen
1516 Im Ort leben 140 Familien, zwei Witwen, zwei Siedler, zwei Hirten, ein Schulmeister und ein Müller.
1868 Der ganze innere Bering mit Südturm und altem Rathaus wird abgetragen. Im Osten wird anstelle der Ringmauer ein neues Schulgebäude errichtet.
1959 Der Nordturm wird abgetragen. Dabei entdeckt man einen unterirdischen Gang, der den Turm mit dem gegenüberliegenden Bauernhaus Nr. 370 verbindet.

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