Auf der Hauptstraße des Dorfes steht die Kirchenburg. Von der dem heiligen Petrus geweihten Basilika, die Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut wurde, sind nur zwei im Altartisch eingemauerte Schlusssteine erhalten, die ein Agnus Dei und den heiligen Petrus darstellen. Die mittelalterliche Kirche wurde 1794 abgetragen und 1797 die neue, mit dem Chor nach Westen orientierte, dreischiffige Hallenkirche fertiggestellt. Vier achteckige Pfeilerpaare mit ionischen Kapitellen, verbunden durch Korbbögen, tragen eine flache Decke. In den Seitenschiffen sind Emporen eingebaut. Der Chor hat im Westen einen Halbkreisabschluss. Die Kirche wird von einem teilweise dreifachen Bering umgeben. Die innere Ringmauer, 8 m hoch, hat einen ovalen Grundriss, im Osten zwei gerade Segmente, an deren Schnittpunkt ein fünfeckiger Turm aus dem Jahr 1676 steht. Die Ringmauer ist mit Schießscharten und Pechnasen ausgestattet.
Elfriede Seemann-Voicu +40/723/071/134
Auf der Hauptstraße des Dorfes steht die Kirchenburg. Von der dem heiligen Petrus geweihten Basilika, die Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut wurde, sind nur zwei im Altartisch eingemauerte Schlusssteine erhalten, die ein Agnus Dei und den heiligen Petrus darstellen. Die mittelalterliche Kirche wurde 1794 abgetragen und 1797 die neue, mit dem Chor nach Westen orientierte, dreischiffige Hallenkirche fertiggestellt. Vier achteckige Pfeilerpaare mit ionischen Kapitellen, verbunden durch Korbbögen, tragen eine flache Decke. In den Seitenschiffen sind Emporen eingebaut. Der Chor hat im Westen einen Halbkreisabschluss. Die Kirche wird von einem teilweise dreifachen Bering umgeben. Die innere Ringmauer, 8 m hoch, hat einen ovalen Grundriss, im Osten zwei gerade Segmente, an deren Schnittpunkt ein fünfeckiger Turm aus dem Jahr 1676 steht. Die Ringmauer ist mit Schießscharten und Pechnasen ausgestattet.
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Der klassizistische Altar stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Zentrum ist eine Christusplastik, flankiert von Paulus und Petrus. Der Altar schließt nach oben baldachinartig ab.
Die beiden Schlußsteine, die im Altartisch eingemauert sind, weisen eine Agnus-Dei-Darstellung und ein Relief von Petrus auf. Die naturalistische Darstellung des Petrus kann der Gotik zugerechnet werden.
Eine 1796 datierte ältere Kanzel steht an der Südwand des Kirchensaales. Die gemauerte Kanzel wird von einem Baldachin überdacht.
Johann Thoiss aus Rosenau baut 1826 eine Orgel mit mechanischem System. Sie hat 2 Manuale, Pedal und 20 Register. Sie wurde 1908-1909 von der Firma Einschenk (Kronstadt) repariert und teilweise umgebaut.
Um 1400 wird in der Nordostecke der Kirchenburg eine Kapelle gebaut. Der rechteckige Kapellenraum ist von einem einfachen Kreuzgewölbe überspannt. Die Rippen haben quadratischen Querschnitt und abgeflachte Kanten. Die Wände der Kapelle sind mit Fresken dekoriert - Krönung der Gottesmutter, Engel mit Kerzen und Musikinstrumenten, eine Christusdarstellung mit Jüngern, Johannes der Täufer, Frauengestalten mit Heiligenschein, das heilige Meßopfer, der Erzengel Michael mit Waage und Schwert; eine Szene stellt das Almosengeben dar; Steinigung des heiligen Stephanus. Die Szenen sind mit Banddekoration abgegrenzt. Es lassen sich stilistische Verbindungen zu Böhmen, Tirol und Norditalien feststellen.
Die Kirche ist von einem teilweise dreifachen Bering umgeben. Die innere Ringmauer, 8 m hoch, trägt Merkmale von Wehrbauten des 15.Jahrhunderts. Die Schießscharten werden von einem gedeckten Wehrgang aus bedient, der teilweise auf den sich verjüngenden Mauern und auf Hängeböcken ruht. Von ihm aus werden die Pechnasen und Schießscharten bedient. Die Ringmauer wird durch drei Türme mit quadratischem Grundriß verstärkt. Im Süden der Anlage wird ein unterkellerter, zweigeschossiger Vorbau errichtet. Im Ostraum des Erdgeschosses sind Reste von Fresken festzustellen. Im 16.Jahrhundert wird ein zweiter, niedriger Mauergürtel mit drei vorspringenden Schalentürmen gebaut. Im Süden, Westen und Norden wird eine weitere Ringmauer vor die zweite gesetzt. Die Torwehre befand sich im Südosten der Kirchenburg und war mit Fallgatter und Zugbrücke versehen.
1240 | König Béla IV. verleiht dem Zisterzienserorden Einkünfte von vier Kirchen des Burzenlandes, darunter auch Petersberg. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. |
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1300-1350 | Bau einer dreischiffigen Basilika im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik. |
1377 | Petersberg bildet zusammen mit 12 anderen freien Gemeinden des Burzenlandes eine Gerichts- und Verwaltungseinheit mit Kronstadt. Die Bewohner dieser Orte sollen verpflichtet sein, zusammen mit der Stadt dem König zu dienen. |
1421 | Der König erläßt Petersberg die Zahlung des Martinszinses, da das Dorf durch den Türkeneinfall großen Schaden erlitten hat. |
1510 | In Petersberg leben 96 Wirte, 3 Witwen, 2 Arme, ein Müller, ein Glöckner und 7 Hirten; 2 Höfe sind wüst. |
1600 | Truppen Michaels des Tapferen brennen Petersberg und andere Burzenländer Dörfer nieder. |
1611 | Gabriel Báthori erobert die Burg von Petersberg und läßt das Dorf einäschern. |
1658 | Tataren und Kosaken versuchen vergeblich, die Kirchenburg zu erobern, sie zünden aber das Dorf an. |
1705 | Das Dorf erleidet großen Schaden durch die Kurutzen. |
1713 | Der stürzt Glockenturm ein. |
1718-1719 | An der Pest sterben 368 Einwohner. |
1778 | Auf den alten Grundmauern wird ein neuer Turm gebaut. Der Turm stürzt vier Jahre später abermals ein. Eine Kommission aus Kronstadt befehlt, die Kirche abzubrechen und völlig neu aufzubauen. Die alte Kirche wird abgetragen, und die neue, nach Westen gerichtete dreischiffige Hallenkirche wird gebaut. |