Die Kirchenburg liegt auf einer Anhöhe im Westen des Dorfes. Im 15. Jahrhundert wird eine Gräfenfamilie erwähnt. Um 1500 gehört Radeln zum Schässburger Stuhl. Im 14. Jahrhundert wird eine dem heiligen Johannes geweihte gotische Kirche, wahrscheinlich eine Basilika, gebaut. Von dieser Kirche kann man im Erdgeschoss des Westturms, trotz einer späteren Ummantelung, eine Vorhalle erkennen, die nach vier Seiten durch Spitzbögen öffnete. Das Westportal hatte ein reichdekoriertes Gewände. Ende des 15. Jahrhunderts wird diese Kirche zur Wehrkirche umgebaut. Der Turm wurde erhöht und erhielt ein Wehrgeschoss. Das heutige Turmdach mit einem Pyramidenstumpf und einem darüber liegenden Glockengeschoss, gekrönt von einem achtseitigen Helm, ist späterem Datums. Über dem strebepfeilergestützten Kirchensaal wurde ein auf Ziegelbögen vorgekragtes Wehrgeschoss gebaut, das zusammen mit dem Wehrgeschoss über dem Chor Anfang des 19. Jahrhunderts abgetragen wurde. Im Westen, Süden und Norden des Kirchensaals sind teilweise zweistöckige Emporen eingebaut. Das Tonnengewölbe mit Stichkappen über dem Saal, entstand im 17. Jahrhundert. Der ovale Bering, der die Kirche umgibt, wurde von vier der Ringmauer vorgelagerten Türmen verstärkt, von denen drei heute noch stehen. Im Süden wurde im 17. Jahrhundert ein Zwinger vorgebaut, der im Nordosten ein Torhaus mit Mansardendach hat. Auf der Innenseite der Ringmauer ist der hölzerne Wehrgang teilweise erhalten.
Katharina Fritsch +40/757/224/815
Die Kirchenburg liegt auf einer Anhöhe im Westen des Dorfes. Im 15. Jahrhundert wird eine Gräfenfamilie erwähnt. Um 1500 gehört Radeln zum Schässburger Stuhl. Im 14. Jahrhundert wird eine dem heiligen Johannes geweihte gotische Kirche, wahrscheinlich eine Basilika, gebaut. Von dieser Kirche kann man im Erdgeschoss des Westturms, trotz einer späteren Ummantelung, eine Vorhalle erkennen, die nach vier Seiten durch Spitzbögen öffnete. Das Westportal hatte ein reichdekoriertes Gewände. Ende des 15. Jahrhunderts wird diese Kirche zur Wehrkirche umgebaut. Der Turm wurde erhöht und erhielt ein Wehrgeschoss. Das heutige Turmdach mit einem Pyramidenstumpf und einem darüber liegenden Glockengeschoss, gekrönt von einem achtseitigen Helm, ist späterem Datums. Über dem strebepfeilergestützten Kirchensaal wurde ein auf Ziegelbögen vorgekragtes Wehrgeschoss gebaut, das zusammen mit dem Wehrgeschoss über dem Chor Anfang des 19. Jahrhunderts abgetragen wurde. Im Westen, Süden und Norden des Kirchensaals sind teilweise zweistöckige Emporen eingebaut. Das Tonnengewölbe mit Stichkappen über dem Saal, entstand im 17. Jahrhundert. Der ovale Bering, der die Kirche umgibt, wurde von vier der Ringmauer vorgelagerten Türmen verstärkt, von denen drei heute noch stehen. Im Süden wurde im 17. Jahrhundert ein Zwinger vorgebaut, der im Nordosten ein Torhaus mit Mansardendach hat. Auf der Innenseite der Ringmauer ist der hölzerne Wehrgang teilweise erhalten.
Katharina Fritsch +40/757/224/815
Bis 1998 stand im Chor der spätgotische Altar von 1533, der heute in der Johanniskirche in Hermannstadt aufbewahrt wird. Der Flügelaltar aus der Übergangszeit von der Gotik zur Renaissance gehört zu den besterhaltenen und wertvollsten vorreformatorischen Altären Siebenbürgens. Im Schrein sind Holzplastiken von Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten. Die 12 flankierenden Tafeln stellen Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers und aus der Passion Jesu dar.
Die gemauerte Kanzel hat einen Barockbaldachin, datiert 1715.
Der kelchförmige gotische Taufstein hat angeblendete Maßwerkdekoration.
Im Jahre 1838 baut Petrus Schneider aus Kronstadt die heutige Orgel. Sie hat Manual, Pedal und 11 Register. Das hell gestrichene Holzgehäuse wird später vergoldet.
Im Jahre 1880 wurde eine Glocke aus 1550 umgegossen. Gegenwärtig sind außer der alten Glocke aus 1550/1880 noch zwei Glocken aus 1924 vorhanden.
Die Kirche ist von einem polygonalen Bering umgeben, der durch fünf hervortretende dreigeschossige Türme verstärkt wird. Im Süden ist die Ringmauer verdoppelt. Die innere Ringmauer besitzt noch den auf Hängeböcken verlaufenden Wehrgang. Der Nordwestturm - „Pfarrturm" - ist in relativ guter Form erhalten geblieben. Die Haupteinfahrt ist durch ein Torgebäude mit Mansardendach verstärkt. Es sind eisenbeschlagene Türflügel erhalten. Im Südosten der äußeren (zweiten) Ringmauer ist ein weiterer Turm vorhanden.
Der Glockenturm hatte fünf Geschosse und einen hölzernen Wehrgang. Die Fenster sind zu Schießscharten zugemauert. Im Februar 2016 stürtzte der Glockenturm teilweise ein. Es wird ein provisorisches Dach errichtet das bis heute steht.
1300-1400 | Bau einer gotischen Kirche, wahrscheinlich einer Basilika. |
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1356 | In der Klage des Gräfen Jakobus vor dem siebenbürgischen Woiwoden über das Verhalten der Sachsen von Keisd, Arkeden, Radeln, Deutschkreuz, Meschendorf und Klosdorf, die in seine Besitzung in Teufelsdorf eingebrochen sind, wird Radeln zum ersten Mal urkundlich genannt. |
1469 | Der Rat von Schäßburg bittet den Rat von Hermannstadt, Radeln und Meschendorf von Steuern zu befreien, da sie abgebrannt sind. |
1494 | Unterstützung durch Hermannstadt für den Bau der Kirche in Radeln. |
1500 | Radeln ist eine Gemeinde des Schäßburgers Stuhls, in der 58 Familien, ein Schulmeister und 3 Hirten wohnen. |
1526 | Bau der Sakristei. Die bemalte Sakristeitür trägt das Datum 1526. |
1596 | Radeln hat 124 Familien. |
1663 | Hofgesinde des Fürsten Apafi und türkische Söldner bedrücken das Dorf. |
1700 | Die Holzemporen im Saal werden eingebaut. Die Spiegel der Brüstungen sind bemalt. Unter anderen Motiven bäuerlicher Dekoration existiert auch eine Darstellung der Radler Kirchenburg. |
1703 | Die Gemeinde hat 2616 Gulden Schulden. Die Zinsen dafür müssen zum Teil durch Arbeitsleistungen abgetragen werden. |
1998 | Bis zu diesem Jahr stand im Chor der spätgotische Altar von 1533, der heute in der Johanniskirche in Hermannstadt aufbewahrt wird. |
2016 | Im Februar stürtzte der Glockenturm teilweise ein. Es wird ein provisorisches Dach errichtet das bis heute steht. |