Kirchenburg Leschkirch

Fortified Church Nocrich in Nocrich
Fortified Church Nocrich in Nocrich
Fortified Church Nocrich in Nocrich
Fortified Church Nocrich in Nocrich
Fortified Church Nocrich in Nocrich
Fortified Church Nocrich in Nocrich

Klassizistische Altar

Der heutige klassizistische Altar hat ein Mittelbild von Franz Neuhauser (1816), es stellt Jesus mit Kelch dar. Das ovale Krönungsbild zeigt die Erschaffung der Welt. Das von 4 korinthischen Säulen getragene Gesimse wird von einem klassizistischen Aufbau gekrönt, der Altar ist von zwei Amphoren flankiert.

Klassizistische Kanzel

Die 1825 hergestellte klassizistische Kanzel hat eine Brüstung, die von vier vergoldeten Reliefs geziert wird, zwei biblische Szenen, das Symbol des Dekalogs und das Brukenthalwappen.

Epitaph

Westlich der Kanzel hängt ein Epitaph zur Erinnerung an den Großvater Samuel von Brukenthals, den Königsrichter Michael Breckner, es wurde nach 1724 angefertigt.

Orgel

Die Orgel, die heute in der Kirche steht, wurde 1806 von Samuel Mätz gebaut und besitzt 12 Register; sie hat kein Pedal.

Glocken & Turmuhr

Die große und die mittlere Glocke haben deutsche Inschriften und sind 1926 in Hemannstadt gegossen worden. Die kleine Glocke hat eine lateinische Inschrift und ist 1765 datiert. Die Turmuhr funktioniert noch und ermöglicht einen Einblick in ihre Funktionsweise.

Verteidigungsanlagen

Um die romanische Kirche wurde im 15. Jahrhundert ein Bering in der Form eines unregelmäßigen Fünfecks gebaut, im Süden war ein Vorhof (Zwinger) vorgelagert. Der Bering wurde von 5 Türmen verstärkt: im Nordwesten der „Speckturm", im Westen der „Türkenturm", im Norden ein Turm mit halbrundem Grundriß, im Nordosten der „Schulturm" und im Südosten der „Torturm". Von diesen Türmen stehen heute noch drei.

Geschichte

1200-1300 Im 13.Jahrhundert wird eine dreischiffige romanische Basilika mit Westturm gebaut.
1263 Leschkirch wird unter dem Namen „Nogrech" erstmalig urkundlich erwähnt. König Stephan der Jüngere verleiht den Ort dem Sohn des Bans Ladislaus. Diese Schenkung widerspricht dem Andreanum und konnte sich nicht durchsetzen.
1351 Unter dem Namen „Leuskyrch" wird der Leschkircher Stuhl zum ersten Mal erwähnt. Seine Vertreter, Gräf Nikolaus von Marpod und Gräf Syffridus von Alzen, nehmen an einer Versammlung der Hermannstädter Provinz der Sieben Stühle teil.
1454 Der Erzbischof von Gran befiehlt, daß alle Geistlichen und Weltlichen im Leschkircher Stuhl die Monstranzen, Kelche, Bücher, Bilder, Glocken und andere Gegenstände, die sie aus verwüsteten Kirchen entwendet haben, an den Hermannstädter Bürgermeister abführen. Dies beweist, dass verschiedene Dörfer im Harbachttal in der Zwischenzeit ihre deutsche Bevölkerung verloren hatten.
1494 Mit 3 Zahlhäusern (Ein Steuerbemessungsmaßstab) ist der Leschkircher Stuhl der kleinste Stuhl der Hermannstädter Provinz.
1500 Nocrich wird von 35 Familien, einem Hirten und einem Schulmeister bewohnt. Zwei Höfe sind verödet.
1514 Der Woiwode Johann Zápolya ernennt den Adligen Michael Horwath von Feigendorf zum Protektor des Leschkircher Stuhles, damit er mit starker Hand den vielen Beraubungen, denen der Stuhl ausgesetzt ist, ein Ende macht. Er wird zum Königsrichter gewählt und hat dieses Amt über die nächsten 32 Jahre inne.
1520 Der Ort erhält eine Unterstützung von der Hermannstädter Provinz für die Befestigung der Kirche.
1532 Leschkirch wird von 14 Familien bewohnt.
1589 In Leschkirch sind 2 Jahrmärkte und ein Wochenmarkt bezeugt.
1690 Der Leschkircher Stuhl hat große Schulden bei ungarischen Adligen.
1695 In Leschkirch wohnen 32 Wirte und 2 Witwen. 25 Höfe sind verlassen.
1707 Acht tausend plünddernde Kurutzen kommen in den Leschkircher Stuhl.
1721 Samuel von Brukenthal, der spätere Statthalter von Siebenbürgen, wurde am 9. April 1721 geboren. Er ist wahrscheinlich die einflussreichste Person in der jüngeren Geschichte Siebenbürgens.
1799 Für den Neubau von Kirche und Glockenturm wird in Siebenbürgen und den kaiserlichen Kronländern eine Kollekte durchgeführt.
1800 Es wird der Beschluß gefaßt, eine neue Kirche zu bauen. Von Carl Steinbach, Kreisingenieur von Fogarasch, wird ein Plan und Kostenvoranschlag erstellt (13 776 fl.).
1803-1806 Maurermeister Josef Pfeiffer und der Zimmermann Johann Georg Rastel aus Neppendorf bauen südlich von der alten Kirche die neue Kirche in Nord-Süd-Orientierung. Die Kosten betragen 8 950 fl., davon sind 1 000 Gulden von Baron Brukenthal geschenkt.
1900-1901 Der größte Teil der Kirchenburg wird abgetragen. Aus dem Material werden Amtsgebäude errichtet.

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