Die Kirchenburg liegt inmitten der Ortschaft auf ebenem Gelände am Ufer des Zibins. Kern der Anlage ist eine dem Heiliger Servatius geweihte romanische Basilika mit Westturm aus dem 13. Jahrhundert, von der die Untergeschosse des Glockenturms mit Westempore und Reste der Seitenschiffe erhalten geblieben sind. Ende des 14. Jahrhunderts wird der Ostteil der Kirche umgebaut und erhält einen 5/8-Chor, flankiert von zwei Seitenkapellen mit polygonalem Abschluss. Chor und Seitenkapellen haben Kreuzrippengewölbe. 1480-1495 werden das Mittelschiff und die Seitenschiffe von dem Hermannstädter Baumeister Andreas Lapicida zu einer Hallenkirche umgebaut. Das spätgotische Netzgewölbe wird von Bündelpfeilern getragen. Die Ringmauer hat einen unregelmäßig polygonalen Grundriss, verstärkt durch fünf Flankierungstürme. Eine Eigenart des Berings ist die doppelte Ringmauer, wobei die innere Mauer in einem Abstand von 2-3 m von der äußeren steht. 1550 erhält die Anlage im Norden zwei Zwingerhöfe. In der südlichen Ecke der inneren Mauer wird um 1580 ein achteckiger Turm mit einem auf Konsolen ruhenden Wehrgeschoss und Pyramidendach errichtet.
Maria Marasescu +40/751/146/061
Die Kirchenburg liegt inmitten der Ortschaft auf ebenem Gelände am Ufer des Zibins. Kern der Anlage ist eine dem Heiliger Servatius geweihte romanische Basilika mit Westturm aus dem 13. Jahrhundert, von der die Untergeschosse des Glockenturms mit Westempore und Reste der Seitenschiffe erhalten geblieben sind. Ende des 14. Jahrhunderts wird der Ostteil der Kirche umgebaut und erhält einen 5/8-Chor, flankiert von zwei Seitenkapellen mit polygonalem Abschluss. Chor und Seitenkapellen haben Kreuzrippengewölbe. 1480-1495 werden das Mittelschiff und die Seitenschiffe von dem Hermannstädter Baumeister Andreas Lapicida zu einer Hallenkirche umgebaut. Das spätgotische Netzgewölbe wird von Bündelpfeilern getragen. Die Ringmauer hat einen unregelmäßig polygonalen Grundriss, verstärkt durch fünf Flankierungstürme. Eine Eigenart des Berings ist die doppelte Ringmauer, wobei die innere Mauer in einem Abstand von 2-3 m von der äußeren steht. 1550 erhält die Anlage im Norden zwei Zwingerhöfe. In der südlichen Ecke der inneren Mauer wird um 1580 ein achteckiger Turm mit einem auf Konsolen ruhenden Wehrgeschoss und Pyramidendach errichtet.
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Der Barockaltar stammt aus dem Jahr 1719. Das Hauptbild stellt eine Kreuzigung dar, darunter Grablegung, darüber Heilige Dreifaltigkeit. Das Hauptbild wird von Holzplastiken der Apostel Petrus und Paulus flankiert.
Das steinerne Taufbecken mit Holzdeckel stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Die Orgel wurde 1776 aufgestellt. Sie hat einen Rokokoprospekt und 20 Register und trägt die Inschrift „Johann Weiss, Cibiniensis, 1776, Die 10. Augusti".
Der massive romanische Glockenturm aus dem 13.Jahrhundert hat 2,7 m dicke Mauern im Erdgeschoß. Er hat quadratischen Grundriß mit 11m Seitenlänge und ist im Erdgeschoß mit einem Kreuzgewölbe gedeckt. Das Erdgeschoß hat nach allen vier Seiten Rundbogenöffnungen. Im ersten Obergeschoß ist eine Empore mit zwei Rundbogenfenstern gegen den Kirchhof. Auch das zweite Obergeschoß weist noch romanische Stilmerkmale auf. Während eines Erdbebens (1802) wird der Glockenturm schwer beschädigt. Der Kirchturm wird daraufhin erhöht und ein neues Dach mit vier Türmchen gebaut.
Bau der mächtigen Verteidigungsanlagen um 1500. Sie besteht aus doppelten Mauern, die ein unregelmäßiges Fünfeck bilden. Der Abstand zwischen den beiden Mauern beträgt ewa 3 m. An strategisch wichtigen Stellen werden viereckige Türme gebaut, von denen vier erhalten sind. Die Mauern sind mit Schießscharten versehen. Im Norden der Kirchenburg werden zwei Vorhöfe (Zwinger) angebaut. Ebenfalls im 16. Jahhundert wird im Süden der Anlage wird ein hoher achteckiger Turm aus Stein gebaut. Er hat ein auf Konsolen ruhendes Wehrgeschoß mit Pechscharten. In neuerer Zeit werden die inneren Mauern im Norden, Osten und Südosten abgetragen. Der Torturm im Westen wird vom Zibin unterwaschen und stürzt ein. An seiner Stelle wird im Süden eine andere Einfahrt hergestellt und daneben eine Burghüterwohnung gebaut.
In der Nordwestecke des in seinen Grundmauern mittelalterlichen Pfarrhauses, das nördlich der Ringmauer in den Zwinger reicht, steht eine Pestkanzel, von der der Pfarrer den Kranken in Zeiten der Seuche gepredigt hat.
1200-1300 | Bau einer dreischiffigen romanischen Pfeilerbasilika mit Westturm, die dem Heiligen Servatius geweiht wird. |
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1223 | Erste urkundliche Erwähnung als „insula Cristiana". |
1383 | In Großau wird ein Friedensvertrag geschlossen zwischen den Sachsen des Hermannstädter Stuhles einerseits und den umwohnenden Rumänen andererseits. |
1493 | Zusammen mit anderen Orten wird Großau von den Türken niedergebrannt. |
1495 | Fertigstellung der spätgotischen Hallenkirche. |
1500 | Bau der mächtigen Verteidigungsanlagen. Doppelte Mauern, die ein unregelmäßiges Fünfeck bilden. |
1529 | Der Ort wird durch muntenische Heerhaufen unter dem Bojaren Dragan angezündet. |
1550 | Im Norden der Kirchenburg werden zwei Vorhöfe (Zwinger) angebaut. |
1553 | Pest- und Choleraepidemie. |
1599 | Truppen des muntenischen Fürsten Michael des Tapferen töten den Pfarrer Matthias Heintzius in der Sakristei der Großauer Kirche,. |
1631 | Die Gemeinde brennt ab. |
1658 | Ein großes Türkenheer zieht von Hermannstadt nach Weißenburg/Alba Iulia. Ein rumänischer Bojare (Rum. Fürst) , von Pfarrer Johann Oltart mit 60 Talern belohnt, bewegt die Tataren zum friedlichen Vorbeimarsch an der Kirchenburg. Ein betrunkener Großauer schießt den Abziehenden nach und tötet gerade den Bojaren. Die Tataren erstürmen nun die Burg. Als sie den festen Kirchturm nicht erobern können, zünden sie Holz und Stroh an und ersticken die Verteidiger. Die ganze Gemeinde wird niedergebrannt. |
1658 | Tataren erobern die Kirchenburg. |
1721 | Viele Sachsen wohnen in alten Steinhäusern. Neben 73 bewohnten Höfen gibt es 32 wüste. |
1752-1756 | Etwa 50 österreichische Protestanten kommen nach Großau. |