Die Kirche selbst wurde im 14. Jahrhundert ohne Turm im gotischen Stil erbaut. Um 1500 ergreift das Dorf Verteidigungsmaßnahmen, und baut den massiven Bergfried an der Stelle, an der sich früher der südliche Eingang befand. Der obere Teil des Bergfrieds wird heute noch als Speckturm genutzt.
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Der Glockenturm / Bergfried beherbergt einen Raum mit dem ureigenen traditionellen Speck des Dorfes. Er wird wie in den alten Zeiten verwendet.
Der massive Bergfried hat ein fensterloses Erdgeschoß, aus dem Treppen in der Mauerdicke in das erste Stockwerk führen. Blocktreppen bilden die Verbindung der oberen Stockwerke. Das letzte Geschoß hat einen hölzernen Wehrgang.
Im Zentrum des klassizistischen Altars ist eine Darstellung Jesu mit der Sünderin. Das Bild ist beidseitig von je drei Säulen flankiert.
Eine Bruderschaftslade aus 1794 ist in der Kirche erhalten.
Eine 1804 von Samuel Mätz für Rode gebaute Orgel wird 1859-1862 durch Wilhelm Mätz mit neuem Gehäuse in Probstdorf aufgebaut. Sie hat 9 Register.
Die große Glocke ist vorreformatorisch und weist gotische Dekoration auf. Eine kleinere Glocke ist 1650 datiert.
Eine teilweise doppelte Ringmauer umgibt in einem unregelmäßigen Vieleck die Kirche. Die innere Mauer ist 1860 abgetragen worden. Im Osten der Ringmauer steht ein Turm mit Wehrgang und Pyramidendach. Ein Scharwachtürmchen im Nordwesten des Ensembles sichert den früheren Eingang in die Kirchenburg, der auch durch ein Fallgatter geschlossen werden konnte.
1223 | Erste Erwähnung des Ortes unter dem Namen „terra Borothnik". Entsprechend der Urkunde ist Probstdorf eine untertänige Adelsgemeinde. Das Dorf stand früher an anderer Stelle. |
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1300 - 1400 | Bau einer turmlosen gotischen Saalkirche mit polygonal geschlossenem Chor. |
1319-1325 | Eine Mühle und ein Landstück sind Gegenstand eines Verkaufs. |
1359, 1364 | Propst Paul von Hermannstadt klagt bei König Ludwig dem Großen, daß die führenden Männer des Schenker Stuhls ihn im Besitz von Probstdorf stören. Der König befiehlt eine Grenzbegehung und ordnet an, daß der Propst wieder in den Besitz des Dorfes einzuführen ist. |
1400 | Probstdorf wird zusammen mit Neustadt, Re- tersdorf, Bekokten, Seligstadt, Hundertbüchein, Jakobsdorf und Roseln als Bestandteil der Schenker Surrogatie des Kosder Gesamtkapitels genannt. |
1490 - 1510 | Wehrhafter Ausbau der Kirche. Anstelle der Westfassade wird ein massiver Bergfried gebaut. Das Südportal wird mit einem Falltor gesichert, dessen Laufrinnen heute noch sichtbar sind. Über dem Ziegelgewölbe wird ein Wehrgeschoß gebaut, das einen hölzernen Wehrgang hat, der seinerseits auf Strebepfeilern und Hängeböcken ruht. |
1500 | Probstdorf ist eine freie Gemeinde des Schäßburger Stuhls, in der 34 Wirte, 3 Hirten und ein Schulmeister wohnen, 4 Höfe sind wüst. |
1509 | Vergleich zwischen Probstdorf und Schönberg wegen eines Fischteichs und einer Mühle. |
1860-1861 | Umbauarbeiten an der Kirche. Der Chor erhält einen geraden Abschluß, das gotische Gewölbe wird durch eine flache Stuckdecke ersetzt. |
1867 | Werden auf dem linken Bachufer zwischen dem Dorf und der heutigen Straße die Grundmauern einer alten Kirche freigelegt. |
2012 | Die Wehrkirche Stejărișu / Probstdorf war Teil des EU-Projekts "18 Wehrkirchen", wo sie 2012 umfassend renoviert und für Besichtigungen geöffnet wurde. |