Die evangelische Kirche in Reichesdorf hat einige bemerkenswerte Besonderheiten, durch die sie sich von anderen in der siebenbürgischen Kirchenburglandschaft abhebt. Über eine lange Zeit wurde die Kirche von einem Mönchsorden genutzt. Zur Zeit der Reformation wurden die Mönche von den Dorfbewohnern vertrieben und die Kirche ging in den Besitz der Gemeinde über. Die im 14. Jh. errichtete dreischiffige Basilika ohne Turm war ursprünglich von einem Bering mit zwei Wehrtürmen samt Wehrgang umgeben. Was sie heutzutage von anderen Dorfkirchen unterscheidet, ist die reiche Ornamentik und Bauplastik: das Trichterportal im Westen, die von Säulen und Pilastern mit Kapitellen getragenen Rippen der Gewölbe, die mit Masken versehenen Gewölbescheitel und die verschiedenartig dekorierten Maßwerkfenster. Der doppelte Triumphbogen ist ein Anzeichen dafür, dass hier ursprünglich der Bau eines Turms geplant war.
Anna +40 (0) 745 280 146
Die evangelische Kirche in Reichesdorf hat einige bemerkenswerte Besonderheiten, durch die sie sich von anderen in der siebenbürgischen Kirchenburglandschaft abhebt. Über eine lange Zeit wurde die Kirche von einem Mönchsorden genutzt. Zur Zeit der Reformation wurden die Mönche von den Dorfbewohnern vertrieben und die Kirche ging in den Besitz der Gemeinde über. Die im 14. Jh. errichtete dreischiffige Basilika ohne Turm war ursprünglich von einem Bering mit zwei Wehrtürmen samt Wehrgang umgeben. Was sie heutzutage von anderen Dorfkirchen unterscheidet, ist die reiche Ornamentik und Bauplastik: das Trichterportal im Westen, die von Säulen und Pilastern mit Kapitellen getragenen Rippen der Gewölbe, die mit Masken versehenen Gewölbescheitel und die verschiedenartig dekorierten Maßwerkfenster. Der doppelte Triumphbogen ist ein Anzeichen dafür, dass hier ursprünglich der Bau eines Turms geplant war.
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Die zahlreichen Schlußsteine tragen reichen plastischen Schmuck. An vielen Stellen der Bauplastik ist die ursprüngliche Farbfassung zu erkennen.
Die Kirche hat drei Portale, um 1405 ist das spitzbogige Südportal zu datieren. Das Nordportal hat die Profilierung nach innen, was bedeuten kann, daß hier die Verbindung zu einem Klosterbau war. Das reich verzierte Westportal zeigt eine Kreuzigungsdarstellung in Hochrelief. Im Zentrum der Darstellung ist eine nur teilweise vorhandene Christusgestalt, daneben Maria Magdalena und Johannes, rechts zwei Reiter mit Pferden. Im oberen Bereich sind fünf Engel zu sehen.
Die Sakramentsnische in der Nord wand des Chores wird von viereckigen Pfeilern flankiert, die auf Blätterkonsolen ruhen. Den oberen Abschluß bildet ein spitzzulaufendes Dreieck (deutsch: "Wimperg"), gekrönt von einer Kreuzblume. Im Giebelfeld ist eine Pelikandarstellung.
Er steht 8 m westlich von der Kirche und war Bestandteil der Ringmauer, die die Kirche umgab. Auf alten Darstellungen hat der Turm einen Wehrgang. Bis zu einer Höhe von 5 m sieht man die Ansätze der abgetragenen Ringmauer.
Der heutige Barockaltar ist ein Werk des Johann Folbarth aus Schäßburg und wurde 1775 aufgestellt. Im Zentrum ist eine Holzplastik des Gekreuzigten, flankiert von Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten.
Die pneumatische Barockorgel wurde 1788 von Johannes Prause hergestellt. 1792 wurde das Gehäuse angestrichen und vergoldet. Die Orgel hat Manual und 12 Register.
Die Kirche war von einer ovalen Ringmauer umgeben, von der Reste im Westen, Süden und Osten erhalten sind. Im Südosten steht ein Befestigungsturm mit rechteckigem Grundriß und nach innen abfallendem Pultdach. Der Turm besitzt dekorativ gestaltete Gußlöcher und Schießscharten.
1283 | Unter den Pfarrern des Mediascher Kapitels, die gelegentlich der Vereinbarung mit dem Weißenburger Kapitel über den Zehnten namentlich aufgezählt werden, ist auch Heinrich von Reichesdorf. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. |
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1350-1400 | Bau einer turmlosen gotischen Basilika mit zwei Nebenchören. |
1451 | Auf einem Schlußstein des Mittelschiffs und in einer Inschrift über dem Triumphbogen ist die Jahreszahl 1451 zu lesen, die damit den Abschluß der wichtigsten Bauphase dokumentiert. |
1532 | Im Ort leben 152 Familien |
1555 | Reichesdorf wird ein Markt genannt. Es hat ein eigenes Gericht. |
1600 | Im Verlauf des Bürgerkrieges wird der Ort samt dem Pfarrhaus niedergebrannt. Die Kirchenburg wird geplündert. |
1644 | Brand im Ort. |
1661-1662 | Die Pest grassiert in der Gemeinde. Die Türken liegen weitere 10 Wochen im Dorf und sogar auf dem Pfarrhof. |
1702 | Der Großteil der Ortschaft brennt nieder. |
1900 | 119 männliche und 40 weibliche Personen aus Reichesdorf leben in Amerika. Weitere 4 Personen sind in Australien. |