Kirche in Reichesdorf

Church in Richiş in Richiş
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Die Schlußsteine

Die zahlreichen Schlußsteine tragen reichen plastischen Schmuck. An vielen Stellen der Bauplastik ist die ursprüngliche Farbfassung zu erkennen.

Die Portale

Die Kirche hat drei Portale, um 1405 ist das spitzbogige Südportal zu datieren. Das Nordportal hat die Profilierung nach innen, was bedeuten kann, daß hier die Verbindung zu einem Klosterbau war. Das reich verzierte Westportal zeigt eine Kreuzigungsdarstellung in Hochrelief. Im Zentrum der Darstellung ist eine nur teilweise vorhandene Christusgestalt, daneben Maria Magdalena und Johannes, rechts zwei Reiter mit Pferden. Im oberen Bereich sind fünf Engel zu sehen.

Die Sakramentsnische

Die Sakramentsnische in der Nord wand des Chores wird von viereckigen Pfeilern flankiert, die auf Blätterkonsolen ruhen. Den oberen Abschluß bildet ein spitzzulaufendes Dreieck (deutsch: "Wimperg"), gekrönt von einer Kreuzblume. Im Giebelfeld ist eine Pelikandarstellung.

Torturm - Glockenturm

Er steht 8 m westlich von der Kirche und war Bestandteil der Ringmauer, die die Kirche umgab. Auf alten Darstellungen hat der Turm einen Wehrgang. Bis zu einer Höhe von 5 m sieht man die Ansätze der abgetragenen Ringmauer.

Der Barockaltar

Der heutige Barockaltar ist ein Werk des Johann Folbarth aus Schäßburg und wurde 1775 aufgestellt. Im Zentrum ist eine Holzplastik des Gekreuzigten, flankiert von Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten.

Die Orgel

Die pneumatische Barockorgel wurde 1788 von Johannes Prause hergestellt. 1792 wurde das Gehäuse angestrichen und vergoldet. Die Orgel hat Manual und 12 Register.

Die Befestigungen

Die Kirche war von einer ovalen Ringmauer umgeben, von der Reste im Westen, Süden und Osten erhalten sind. Im Südosten steht ein Befestigungsturm mit rechteckigem Grundriß und nach innen abfallendem Pultdach. Der Turm besitzt dekorativ gestaltete Gußlöcher und Schießscharten.

Geschichte

1283 Unter den Pfarrern des Mediascher Kapitels, die gelegentlich der Vereinbarung mit dem Weißenburger Kapitel über den Zehnten namentlich aufgezählt werden, ist auch Heinrich von Reichesdorf. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung des Ortes.
1350-1400 Bau einer turmlosen gotischen Basilika mit zwei Nebenchören.
1451 Auf einem Schlußstein des Mittelschiffs und in einer Inschrift über dem Triumphbogen ist die Jahreszahl 1451 zu lesen, die damit den Abschluß der wichtigsten Bauphase dokumentiert.
1532 Im Ort leben 152 Familien
1555 Reichesdorf wird ein Markt genannt. Es hat ein eigenes Gericht.
1600 Im Verlauf des Bürgerkrieges wird der Ort samt dem Pfarrhaus niedergebrannt. Die Kirchenburg wird geplündert.
1644 Brand im Ort.
1661-1662 Die Pest grassiert in der Gemeinde. Die Türken liegen weitere 10 Wochen im Dorf und sogar auf dem Pfarrhof.
1702 Der Großteil der Ortschaft brennt nieder.
1900 119 männliche und 40 weibliche Personen aus Reichesdorf leben in Amerika. Weitere 4 Personen sind in Australien.

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