Evangelische Kirche Reps

Medieval church Rupea in Rupea
Medieval church Rupea in Rupea
Medieval church Rupea in Rupea
Medieval church Rupea in Rupea
Medieval church Rupea in Rupea
Medieval church Rupea in Rupea

Altar

Der 1709 aufgestellte Altar hat einen durch vier Säulen in drei Nischen geteilten Aufsatz. Der gekröpfte Architrav trägt die Bekrönung, die aus einem von zwei gewundenen Säulen flankierten Mittelbild besteht. Das Zentrum des Altars bildet ein Standbild des Gekreuzigten. In den flankierenden Nischen stehen Plastiken von Paulus und Petrus. Im Bekrönungsaufsatz erscheint die Büste Gottvaters mit Strahlenkrone und Weltkugel, seitlich davon Reliefs der vier Evangelisten. Barocker Zierat, bestehend aus Engelköpfen, Kartuschen, Schleierbrettern, vervollständigt die Ausstattung.

Epitaphien

Epitaphien aus den Jahren 1777 und 1802 erinnern an verstorbene Mitglieder angesehener Bürgerfamilien. In der Sakristei befindet sich der Grabstein der Emerentia Weihrauch, Gattin des Johann Lutsch aus Hermannstadt, gestorben 1631.

Orgeln

Die Orgel mit 2 Manualen, Pedal und 15 Registern wurde 1726 durch einen unbekannten Orgelbauer aufgestellt. Sie steht in der Ecke von Nordwand und Triumphbogen und hat ein Barockgehäuse in Schwalbennestform. Auf der Westempore wurde die Orgel aus dem Nachbardorf Draas aufgestellt.

Teppiche

Die Kirche besitzt 17 befinden sich kleinasiatischen Knüpfteppiche.

Fresken

An der Südwand über der Empore sind Reste von vorreformatorischen Fresken festzustellen. Sie stellen Gruppen von Menschengestalten in Lebensgröße dar und weisen Ähnlichkeit mit orientalischer Malerei auf.

Spitzbogenportal

Das gotische Spitzbogenportal im Süden des Saals hat ein dreifach abgetrepptes Gewände mit Hohlkehlen, einem dik- ken Rundstab und zwei Rechteckstäben.

Ringmauer

Der Kirchhof wird von Schule und Pfarrhaus begrenzt. Dazwischen sind Reste einer Ringmauer erhalten.

Glockenturm

Ein Glockenturm wird 1730 gebaut, dieser stürtzt 35 Jahre später ein und 1782 wird südlich der Kirche im Stil des Jesuitenbarocks ein neuer Glockenturm wieder aufgebaut. Im Glockenturm hängt eine 1488 datierte Glocke. Sie trägt die Inschrift „sancti Spiritus dicit nobis grada anno Domini m. gc. 8 VIII." Die Turmuhr ist 1847 datiert.

Geschichte

1289 Erstmals wird der Bach in Reps der („rivulus Kozd") erwähnt, nach dem die Verwaltungsregion mit Sitz in Reps benannt ist.
1340 Die Pfarrer der Repser Gegend richten ein Bittschreiben an den siebenbürgischen Bischof von Weißenburg/Alba Iulia, in dem betont wird, daß ihre Dörfer und Kirchen verwüstet seien. Sie bitten, der Bischof möge ihnen rückständige Zahlungen nachlassen und versprechen, dem Bischof jährlich 26 Silbermark zu zahlen.
1349 Erstmals wird der Ort als „Rukbas" erwähnt.
1400-1500 Bau der gotischen Hallenkirche.
1431-32 Der Szeklergraf durchzieht den Repser Stuhl und verursacht Schaden im Wert von 7000 Gulden. Der König in Sienna befiehlt, dass der Szeklergraf den Schaden zu ersetzen habe.
1600-1601 Reps ist durch eine Feuersbrunst geschwächt und kann sich an dem Aufgebot der Hermannstädter Provinz nicht beteiligen. Die Repser bitten den Hermannstädter Rat um Hilfe gegen die Fogarascher Rumänen und Szekler.
1600-1700 Das gotische Gewölbe des Saals wird durch eine Kassettendecke ersetzt.
1602-04 Truppen Bäthoris und des von Basta zum Fürsten ernannten Szekely durchziehen den Ort und den Stuhl und müssen bewirtet werden. Der Repser Stuhl schenkt für die Hofkirche in Prag eine Silberkanne im Wert von 40 Gulden und für Basta ein Pferd im Wert von 45 Gulden. Im Jahr drauf zieht ein ein Truppenführer des walachischen Woiwoden durch Reps. Er erhält vom Stuhl 92 Dukaten und 106 Gulden für die Verpflegung seiner Truppen. Dannach kommen auch noch Kaiserliche Soldaten (Wallonen) welche ebenfalls verpflegt werden müssen.
1605 Dreisig Repser - angesehene Männer - werden enthauptet.
1630 In einer Gemeindeordnung für den Repser Stuhl wird festgehalten, daß die Gemeinden mit Tor und Riegel versehen sind. Straßen und Brücken sollen bewacht werden, Öfen und Rauchfänge in gutem Zustand erhalten sein. Der Jugend ist das Zechen bei Nacht verboten. Der Hann hat dafür zu sorgen, daß Schule, Kirche und Pfarrhof instandgehalten werden.
1639 Auf Einladung der Repser kommt Fürst Georg Rákóczy I. nach Reps und wird mit 416 Pferden abgeholt. Er besucht Reps fortan öfters.
1689 Fünf Kompanien „Teutsche Völker" beziehen Winterquartier in Reps, Katzendorf und Draas. Sie müssen mit Weizen, Fleisch, Wein und Hafer versorgt werden.
1698 Es wird festgestellt, daß im Repser Stuhl 1099 Hausväter wohnen. 333 Familienväter sind ausgewandert und leben auf Komitatsboden. Die Schuldenlast im Stuhl beträgt annähernd 100000 Gulden, für die jährlich 14169 Fl. Zinsen gezahlt werden müssen.
1708 Sowohl die Kaiserlichen als auch die Kurutzen verlangen Hilfsdienste und erpressen Geld von den Repsern. Kurutzen fallen in den Repser Stuhl ein und plündern viele Dörfer.
1714 Schwedische Truppen König Karls XII. ziehen durch Reps und werden bewirtet.
1719 Es sterben 623 Menschen an der Pest.
1782 Es wird berichtet, daß die meisten Häuser in Reps aus Holz gebaut und mit Stroh gedeckt sind.
1784 Der Repser Stuhl wird als Verwaltungseinheit aufgelöst und dem Fogarascher Komitat angeschlossen.
1869-1873 Bau der Eisenbahnlinie.
1900 Reps ist eine Großgemeinde des Großkokler Komitates und zählt 2968 Einwohner.
1930-1931 Um Reparaturen an der Kirche zu finanzieren, werden 16 Perserteppiche verkauft.

Ausflugsziele in der Umgebung