Kirchenburg Honigberg

Fortified Church Hărman in Hărman
Fortified Church Hărman in Hărman
Fortified Church Hărman in Hărman
Fortified Church Hărman in Hărman
Fortified Church Hărman in Hărman
Fortified Church Hărman in Hărman

Orgel

Aus der Spende des schwedischen Offiziers Gustav Soldau wird 1714 eine Orgel erbaut. Bei der Vergrößerung der Orgel 1888 werden Bestandteile der Schwedenorgel mit verwendet. Sie besitzt zwei Manuale, Pedal und 19 Register.

Altar

Ein Altar wird 1710 von schwedischen Soldaten gestiftet. Dieser Altar wird 1787 durch den heutigen Barockaltar ersetzt. Im Zentrum des Altars ist ein Kreuzigungsbild. Es wird von Säulen und Apostelfiguren flankiert. Die Krönung zeigt Moses und Aaron. Der Altar ist ein Werk des Bildhauers Franz Eberhard und des Malers Mohr aus Kronstadt.

Kapelle

Im Osten der Ringmauer steht eine Kapelle, die wohl zu Beginn des 14. Jahrhunderts gebaut wurde. Sie ist außen durch Strebepfeiler gestützt und hat ein Kreuzrippengewölbe. Über einem Kellerraum, durch eine Balkendecke getrennt, liegt der eigentliche Kapellenraum, der ganz mit Wandmalereien ausgestattet ist.

Glockenturm

Das Erdgeschoss des Glockenturms öffnet nach drei Seiten durch Spitzbogen. Die Westfront ist aus Hausteinen gefügt. Im zweiten Turmgeschoss befindet sich eine Westempore. Im fünften Geschoss, der Glockenstube, sind nach den vier Himmelsrichtungen je zwei in Stein gehauene Zwillingsfenster. In den zwei darüber liegenden Geschossen sind Schießscharten vorhanden. Das Gewände des spitzbogigen Westportals wird durch sechs Rund- und Birnstäbe ohne Kapitellfries gegliedert.

Ringmauer

Um die Kirche wurde, wohl noch im 13. Jahrhundert, ein ovaler Mauergürtel gebaut. Im 15. Jahrhundert wird er verstärkt und durch einen zweiten, äußeren, Ring ergänzt. Die 12 m hohe innere Ringmauer wird durch sechs viergeschossige Türme verstärkt. Einige von ihnen sind untereinander mit einer 4-5 m hohen Zwingermauer verbunden. Die Kirchenburg war von einem Wassergraben umgeben. Den oberen Abschluss der Ringmauer bildet ein Wehrgang in der Mauerbreite, von dem die Schießscharten und Gusserker bedient wurden. Der zweigeschossige Torturm konnte mit Eichentüren und Fallgattern versperrt werden. 1814 wird die hölzerne Brücke mit Zugbrücke über dem Burggraben entfernt und an deren Stelle der heutige überdachte Gang mit Säulenarkaden errichtet.

Geschichte

1200-1300 Bau einer dreischiffigen romanischen Basilika.
1240 Erste urkundliche Erwähnung. König Béla IV. verleiht dem Zisterzienserorden das Patronat von vier Kirchen im Burzenland, darunter auch Honigberg.
1300-1400 Bau des Glockenturms.
1421 Der König erläßt Kronstadt und sechs Dörfern des Burzenlandes, die durch den Türkeneinfall gelitten haben, darunter auch Honigberg, die Zahlung des Martinszinses für ein Jahr.
1510 In Honigberg leben 132 Hauswirte, 7 Witwen, ein Sed- ler, 7 Arme, ein Müller, ein Glöckner, 9 Hirten und ein Schulmeister. 5 Häuser sind wüst.
1552 Der Moldauer Woiwode Stefan plündert und verbrennt Honigberg, kann jedoch die Kirchenburg nicht einnehmen.
1593 Die Ortschaft samt Kirche und Kirchenburg brennt ab. 22 Menschen kommen ums Leben.
1595 Die Kirche erhält ein neues gotisches Tonnengewölbe mit Stichkappen und Netzrippendekoration, welches bis heute zu sehen ist.
1600-03 Das Dorf wird drei mal von verschidenen Truppen abgebrant.
1612 Honigberg und andere Burzenländer Gemeinden sind von Kronstadt abgefallen und huldigten Gabriel Báthori. Die Honigberger wechselten die Seiten. Daraufhin rückt Fürst Báthori mit einem 7000 Mann starken Heer vor die Kirchenburg und fordert Unterwerfung und Übergabe der Burg. Trotz starken Beschusses gelingt es den Honigbergern, die Kirchenburg zu halten.
1658 Türken, Tataren, Muntenier, Moldauer und Kosaken kommen ins Burzenland und verbrennen die Ortschaften. Die Kirchenburg von Honigberg können sie jedoch nicht einnehmen.
1710-1711 Schwedische Truppen des Königs Karl XII. kommen nach Honigberg. Sie geben Geld für Altar und Orgel.
1718-1719 An der Pest sterben 449 Gemeindebewohner.
1753 Die Gemeinde ist verschuldet und verpfändet Teile des Gemeindeackers.
1791 Die hölzerne Zugbrücke welchen den Burggraben übebrückte wird entfernt.
1794 Der Glockenturm erhält ein Spitzdach mit vier Ecktürmchen. Dabei wird der alte Wehrgang entfernt.
1848 Kaiserliche Scharen verrammeln sich in der Burg. Die sie bekämpfenden Szekler stellen ein Geschütz vor der Toreinfahrt auf und schießen durch alle fünf Tore eine Kugel, die in der Kirchenwand stecken bleibt. Der Ort wird geplündert, zurückgebliebene Bewohner werden ermordet, die Gemeindekassa aufgebrochen und ausgeraubt.
1849 Bei Honigberg kommt es zu einer Schlacht zwischen Szeklern und russischen Abteilungen. Die Szekler werden in die Flucht geschlagen.
1977 & 1986 Die Erdbeben von 1977 und 1986 haben Risse im Glockenturm hinterlassen, die dazu führten, dass von 1999-2000 stählerne Verschlüsselungen am Turm angebracht worden sind.

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