Kirchenburg in Denndorf bei Schäßburg

Fortified Church in Daia near Sighişoara in Daia
Fortified Church in Daia near Sighişoara in Daia
Fortified Church in Daia near Sighişoara in Daia
Fortified Church in Daia near Sighişoara in Daia
Fortified Church in Daia near Sighişoara in Daia
Fortified Church in Daia near Sighişoara in Daia

Altar

Der mit der Orgel verbundene Altar ist 1795 hergestellt. Als Autor ist ein gewisser „Handy" angegeben. Im Zentrum des Altars steht eine Christusfigur, flankiert von zwei korinthischen Säulen und Engelköpfen. Der Altar wird anschließend vergoldet.

Orgel

Die Orgel wurde durch Samuel Mätz im Jahre 1792 gebaut. 1995 wurde die Orgel verkauft und steht heute im Chor der Kirche in Appesdorf/Mănăştur bei Klausenburg.

Taufbecken

Das vorreformatorische Taufbecken aus Erz trägt die Inschrift „A lohanne Christus baptisari voluit utsalvaret nos". Die Dekoration besteht aus Weinblattranken und Lilienbordüren. Der Nodus ist mit einfachen ovalen Einkerbungen versehen.

Glocken

Die große und mittlere Glocke sind aus Stahl gegossen und wurden 1923 von nach Amerika ausgewanderten Denndörfern gespendet. Die kleine Glocke ist ein Bronzeguß mit drei Reliefs, von denen eines Maria Magdalena und Maria unter dem Kreuz darstellt. Sie kann vorreformatorisch sein.

Ringmauer

Die Kirche ist von einer Ringmauer umgeben, deren Grundriß ein Rechteck ist. Im Südwesten stand ein halbrunder Turm, von dem Überreste erhalten sind. Im Osten ist ein Wehrgebäude, das alte Rathaus, erhalten. Mit seinem zum Wehrgeschoß ausgebauten Dachgeschoß ist es eines der interessantesten Beispiele für befestigten Wohnungsbau in Siebenbürgen. Es sind Schießscharten und Pechnasen erhalten. Die älteste an diesen Mauern Vorgefundene Jahreszahl ist 1572.

Sitztruhen

Im Chor der Kirche befinden sich vier bemalte Sitztruhen. Eine davon trägt die Jahreszahl 1777.

Geschichte

1289 Das Alba Iulia / Weißenburger Kapitel bezeugt, daß Gräf Ladislaus die Gebiete Granari und „Sarustelek", dem Gräfen Petrus, Sohn des Henneng von Denndorf, für 20 Mark verkauft hat. Das bezeugt, dass Denndorf einen Grafen hatte und bis ins 15. Jahhundert nicht frei war.
1353 Die Erwähnung eines Plebans „Johannes de Dalya maiori" läßt den Schluß zu, daß es in der Nähe ein Kleindenndorf gegeben hat.
1447 Der Schlußstein in der Apsis des Chores trägt die Inschrift „Anno millesimo CCCC quadragesimo septimo" (1447). Diese Jahreszahl kann als Datum des Abschlusses der Bauarbeiten an der gotischen Saalkirche angesehen werden.
1455 Die Maßwerke der Chor- und Kirchenfenster können um 1455 entstanden sein.
1500 Eine Schule wird erstmals erwähnt.
1532 „Dellendorf" ist eine Gemeinde des Schäßburger Stuhles und zählt 40 Familien.
1572 Die älteste an der Ringmauer vorgefundene Jahreszahl.
1605 Szeklertruppen des Fürsten Stefan Bocskay fordern vom Dorf eine große Geldsumme. Die Bewohner ziehen sich daraufhin in die Kirchenburg zurück. Sie können dem Ansturm der Szekler standhalten.
1703 Denndorf ist mit 5306 Gulden gegenüber den Habsburger, wegen der "Befreiung" verschuldet. Die fälligen Zinsen werden in Geld oder Naturalien oder durch Verpfändung von Hattertstücken abgezahlt.
1719 Die Pest fordert 185 Opfer.
1733 Die Gemeinde ist gezwungen, Waldgebiete zu verpfänden.
1829-1834 Auf der der Kirche gegenüberliegenden Straßenseite wird ein neuer Glockenturm durch Josef Karl Melischek, den Erbauer der Kirche von Schaas, errichtet. Der 50 m hohe Turm hat quadratischen Grundriß.
1849 Ungarische Truppen dringen in die Kirche ein.

Ausflugsziele in der Umgebung