Aus der 1353 urkundlich erwähnten Nikolauskirche ist möglicherweise der Taufstein mit verschiedenen Symbolen noch vorhanden. Der heutige Bau ist 1521-1524 durch den Baumeister Stefan Ungar aus Schässburg, zusammen mit der Umfassungsmauer als relativ einheitlicher Bau, errichtet worden. Chor und Kirchensaal haben die gleiche Breite. Der Chor hat einen 5/8-Abschluss, die Außenwände werden von Strebepfeilern gestützt, die über Kreissegmentbögen ein Wehrgeschoss über dem ganzen Bau tragen. Der Kirchenraum ist mit einem feingliedrigen Tonrippennetz überwölbt. Das spätgotische profilierte Schulterbogenportal im Westen der Kirche hatte ein Fallgatter.
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Aus der 1353 urkundlich erwähnten Nikolauskirche ist möglicherweise der Taufstein mit verschiedenen Symbolen noch vorhanden. Der heutige Bau ist 1521-1524 durch den Baumeister Stefan Ungar aus Schässburg, zusammen mit der Umfassungsmauer als relativ einheitlicher Bau, errichtet worden. Chor und Kirchensaal haben die gleiche Breite. Der Chor hat einen 5/8-Abschluss, die Außenwände werden von Strebepfeilern gestützt, die über Kreissegmentbögen ein Wehrgeschoss über dem ganzen Bau tragen. Der Kirchenraum ist mit einem feingliedrigen Tonrippennetz überwölbt. Das spätgotische profilierte Schulterbogenportal im Westen der Kirche hatte ein Fallgatter.
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Der Barockaltar stammt aus 1716 und ist ein Werk des Hermannstädter Malers Andreas Hermann. Das Hauptbild stellt die Kreuzigung dar. In der Predella befindet sich ein Abendmahlsbild. Links und rechts vom Hauptbild stehen Holzplastiken, die Petrus und Paulus darstellen. Es ist ein spätgotisches Gestühl von 1532 erhalten. Außer der Jahreszahl ist ein Wappenschild mit den Buchstaben I. N. R. und P R. zu sehen.
Die heutige Orgel samt Gehäuse wurde 1832 durch die Brüder Friedrich und Wilhelm Mätz gebaut; sie hat Manual, Pedal und 8 Register.
Der Taufstein bzw. das Lesepult sind aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt: ein umgekehrtes altes steinernes Taufbecken bildet den Fuß. Am achteckigen Rand dieses Beckens sind symbolische Zeichen aus der Gotik des 14. Jahrhunderts erkennbar: ein stilisiertes Kreuz und ein drachenartiges Tier. Das daraufgesetzte Taufbecken ist aus massivem Holz. Darüber ist ein Lesepult, ebenfalls mit achteckigem Grundriß, aufgesetzt, dessen Inschrift darauf hinweist, daß es 1788 durch Georg Rosler gefertigt wurde.
Von den Tafeln, die die Emporenbrüstungen verzieren, ist eine Grablegung zu erwähnen, die auf der Westseite der Kirche, flankiert von barocker Dekoration, aufgestellt wurde. Die Täfelungen der Emporenbrüstungen, die die Wände der Kirche entlanglaufen, weisen verschiedenartige Bilder auf: Pflanzenornamentik, Burgendarstellungen, Marmorierung, Medaillons u. a.
Das Sakramentshäuschen an der nordöstlichen Chorwand hat die Form eines Würfels auf einer durch Stäbe und Hohlkehlen gegliederten Konsole. Es trägt auf einem Wappenschild die Jahreszahl 1521.
Die mittlere Glocke ist 1830 und 1854 umgegossen worden. Dabei wurde jedoch eine alte Inschrift kopiert. Nach den Buchstaben zu urteilen, müßte diese vor 1300 entstanden sein.
Gleichzeitig mit dem Bau der Kirche wird eine viereckige Ringmauer mit vier Ecktürmen gebaut. Die drei erhaltenen Türme haben trapezförmigen Grundriß und sind in Richtung der Winkelhalbierenden in die Mauer gesetzt. Sie haben nach innen geneigte Pultdächer, die gestufte Kranzgesimse abschließen. Reste der farblichen Fassung der Außenfassaden sind erhalten.
1322 | Erste urkundliche Erwähnung. Klosdorf („villa Nicholai") ist eine untertänige Gemeinde im Besitz der Kerzer Abtei. |
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1353 | Die dem Heiligen Nikolaus geweihte Kirche von Klosdorf wird erstmals erwähnt. |
1418 | Die Untertanen aus Deutschkreuz, Klosdorf und Meschendorf verweigern dem Kloster in Kerz die schuldigen Abgaben. Der König beauftragt den Dekan des Hermannstädter Kapitels und den Königsrichter von Hermannstadt, zwölf Geschworene der Gemeinde vorzuladen und sie zur Entrichtung der Abgaben an das Kloster zu veranlassen. |
1419 | Der König verbietet dem Abt von Kerz, von den Gemeinden Deutschkreuz, Klosdorf und Meschendorf ungerechte Abgaben zu fordern. |
1474 | König Matthias verfügt die Auflösung der Abtei von Kerz. Die Verwaltung von Klosdorf wird von nun an vom Hermannstädter Magistrat übernommen. |
1500 | Klosdorf ist ein Ort des Schäßburger Stuhles, in dem 46 Famlien und 2 Hirten wohnen. Im Dorf gibt es eine Schule und eine Mühle. |
1521 | Von der Hermannstädter Provinz erhält Klosdorf eine Unterstützung von 6 Gulden für den Bau der Kirche. |
1521-1524 | Bau der Wehrkirche. Sie weist Ähnlichkeiten mit der Kirche von Keisd auf. |
1524 | Hinter der Orgel an der Ostwand des Chores ist eine Inschrift zu lesen : „1524 hec structura finita est per me Ste- phanu Ungar: Schesesbur" (1524 wurde dieser Bau beendet, durch mich, Stephan Ungar, aus Schäßburg). |
1549 | Den Abgebrannten von „Closdorff" wird ein Steuernachlaß gewährt . |
1600-1650 | Die Empore erhält eine Bemalung aus Tulpen, Rosetten und Granatäpfeln. |
1717 | Klosdorf gibt sich nach dem Vorbild von Kreuz ein Schulrecht. |
1804 | Bei einem Großbrand werden 43 Höfe verwüstet. |
1816-1819 | Der Torturm wird am Südwesteck der Kirchenburg abgetragen und an seiner Stelle ein schlanker viergeschossiger Glockenturm gebaut. |