Kirchenburg Großau

Fortified Church Cristian in Cristian
Fortified Church Cristian in Cristian
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Barockaltar

Der Barockaltar stammt aus dem Jahr 1719. Das Hauptbild stellt eine Kreuzigung dar, darunter Grablegung, darüber Heilige Dreifaltigkeit. Das Hauptbild wird von Holzplastiken der Apostel Petrus und Paulus flankiert.

Taufbecken

Das steinerne Taufbecken mit Holzdeckel stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Orgel

Die Orgel wurde 1776 aufgestellt. Sie hat einen Rokokoprospekt und 20 Register und trägt die Inschrift „Johann Weiss, Cibiniensis, 1776, Die 10. Augusti".

Glockenturm

Der massive romanische Glockenturm aus dem 13.Jahrhundert hat 2,7 m dicke Mauern im Erdgeschoß. Er hat quadratischen Grundriß mit 11m Seitenlänge und ist im Erdgeschoß mit einem Kreuzgewölbe gedeckt. Das Erdgeschoß hat nach allen vier Seiten Rundbogenöffnungen. Im ersten Obergeschoß ist eine Empore mit zwei Rundbogenfenstern gegen den Kirchhof. Auch das zweite Obergeschoß weist noch romanische Stilmerkmale auf. Während eines Erdbebens (1802) wird der Glockenturm schwer beschädigt. Der Kirchturm wird daraufhin erhöht und ein neues Dach mit vier Türmchen gebaut.

Verteidigungsanlagen

Bau der mächtigen Verteidigungsanlagen um 1500. Sie besteht aus doppelten Mauern, die ein unregelmäßiges Fünfeck bilden. Der Abstand zwischen den beiden Mauern beträgt ewa 3 m. An strategisch wichtigen Stellen werden viereckige Türme gebaut, von denen vier erhalten sind. Die Mauern sind mit Schießscharten versehen. Im Norden der Kirchenburg werden zwei Vorhöfe (Zwinger) angebaut. Ebenfalls im 16. Jahhundert wird im Süden der Anlage wird ein hoher achteckiger Turm aus Stein gebaut. Er hat ein auf Konsolen ruhendes Wehrgeschoß mit Pechscharten. In neuerer Zeit werden die inneren Mauern im Norden, Osten und Südosten abgetragen. Der Torturm im Westen wird vom Zibin unterwaschen und stürzt ein. An seiner Stelle wird im Süden eine andere Einfahrt hergestellt und daneben eine Burghüterwohnung gebaut.

Pfarrhaus

In der Nordwestecke des in seinen Grundmauern mittelalterlichen Pfarrhauses, das nördlich der Ringmauer in den Zwinger reicht, steht eine Pestkanzel, von der der Pfarrer den Kranken in Zeiten der Seuche gepredigt hat.

Geschichte

1200-1300 Bau einer dreischiffigen romanischen Pfeilerbasilika mit Westturm, die dem Heiligen Servatius geweiht wird.
1223 Erste urkundliche Erwähnung als „insula Cristiana".
1383 In Großau wird ein Friedensvertrag geschlossen zwischen den Sachsen des Hermannstädter Stuhles einerseits und den umwohnenden Rumänen andererseits.
1493 Zusammen mit anderen Orten wird Großau von den Türken niedergebrannt.
1495 Fertigstellung der spätgotischen Hallenkirche.
1500 Bau der mächtigen Verteidigungsanlagen. Doppelte Mauern, die ein unregelmäßiges Fünfeck bilden.
1529 Der Ort wird durch muntenische Heerhaufen unter dem Bojaren Dragan angezündet.
1550 Im Norden der Kirchenburg werden zwei Vorhöfe (Zwinger) angebaut.
1553 Pest- und Choleraepidemie.
1599 Truppen des muntenischen Fürsten Michael des Tapferen töten den Pfarrer Matthias Heintzius in der Sakristei der Großauer Kirche,.
1631 Die Gemeinde brennt ab.
1658 Ein großes Türkenheer zieht von Hermannstadt nach Weißenburg/Alba Iulia. Ein rumänischer Bojare (Rum. Fürst) , von Pfarrer Johann Oltart mit 60 Talern belohnt, bewegt die Tataren zum friedlichen Vorbeimarsch an der Kirchenburg. Ein betrunkener Großauer schießt den Abziehenden nach und tötet gerade den Bojaren. Die Tataren erstürmen nun die Burg. Als sie den festen Kirchturm nicht erobern können, zünden sie Holz und Stroh an und ersticken die Verteidiger. Die ganze Gemeinde wird niedergebrannt.
1658 Tataren erobern die Kirchenburg.
1721 Viele Sachsen wohnen in alten Steinhäusern. Neben 73 bewohnten Höfen gibt es 32 wüste.
1752-1756 Etwa 50 österreichische Protestanten kommen nach Großau.

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