Kirchenburg Nadesch

Fortified Church Nadeș in Nadeș
Fortified Church Nadeș in Nadeș
Fortified Church Nadeș in Nadeș
Fortified Church Nadeș in Nadeș
Fortified Church Nadeș in Nadeș
Fortified Church Nadeș in Nadeș

Glockenturm

Der Glockenturm an der Westseite weist romanische Merkmale auf. Das abgetreppte Rundbogenportal aus Stein läßt vermuten, daß in den Abtreppungen zwei Säulen gestanden haben. Auch ein Rundbogengewölbe an der Nordseite des Turmes, das im Innern ein einfaches Kämpfergesimse hat, deutet auf die Existenz einer romanischen Basilika an dieser Stelle hin, ein Bau, der wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 13.Jh. entstanden ist.

Altar

Der klassizistische Altar, entstanden um 1800, hat als Mittelbild ein hölzernes Kruzifix, dahinter gemalte Architektur und Landschaft. Das Mittelbild wird von korinthischen Säulen flankiert, darüber ein massives Gesimse, auf dem zwei Engelfiguren stehen, dazwischen das Auge Gottes.

Kanzel

Die gemauerte Kanzel an der Nordseite des rundbogigen Triumphbogens hat einen einfachen Kanzeldeckel im Stil des Altars.

Taufbecken

Das Taufbecken aus Sandstein besteht aus einem Kegel, darüber ein Zylinder mit Rundstab und dem Kelch, der im Grundriß Achteckform hat. Die Facetten des Kelches sind mit Kreuzen, die in einem Kreis eingeschrieben sind, dekoriert, darunter je ein runder Knopf. Auch die Basis des Taufbeckens ist mit in einen Kreis eingeschriebener Kreuzornamentik verziert. Das Taufbecken kann seiner Form nach aus der Entstehungszeit des Turmes stammen, also aus dem 13. Jahrhundert.

Orgel

Die Orgel ist 1807 durch den Orgelbauer Samuel Mätz aus Birthälm gebaut worden. Sie wurde 2017 durch den Einsturz des Daches beschädigt und befindet sich nicht mehr in der Kirche.

Glocken

Im Turm ist eine kleinere Glocke erhalten geblieben. Sie wurde 1470 gegossen und trägt die Inschrift „helf got maria berat". Dieses ist die erste bekannte deutsche Inschrift auf einer Glocke in Siebenbürgen. Die größere Glocke wurde 1923 gegossen.

Turmuhr

Eine Turmuhr wird bereits 1680 erwähnt. 1914 wurde eine neue angeschafft im Bild sehen Sie die alte Turmuhr.

Kirchenburg

Die Kirche ist von einem unregelmäßigen Fünfeck umgeben, das in den zwei östlichen Ecken je einen Turm hat, der zu einem Viertel in der Ringmauer steht, drei Viertel sind vor die Mauer gesetzt. Nach der Grundrißgestaltung und den Schießscharten und Pechnasen dürfte die Ringmauer im 15. Jahrhundert entstanden sein. Im Südwesten ist ein eingeschossiger Eingangsbau. Zwei Türme sind 1880 abgetragen worden.

Geschichte

1250-1300 Der Glockenturm an der Westseite weist romanische Merkmale auf. Eine romanische Basilika mit Turm wurde vermutlich um diese Zeit gebaut.
1301 Erste urkundliche Erwähnung. Bei einer Grenzbegehung wird „terra Nadas" genannt. Der Pfarrer Ulricus von Nadesch führt Beschwerde beim Papst wegen überhöhter Abgaben.
1309 Erste Erwähnung der Martinskirche aus Nadesch.
1343 Nadesch ist im Besitz des Jakob, Sohn des Dezső und Enkel des Kemény. Es ist also eine untertänige Gemeinde.
1400-1500 Nach der Grundrißgestaltung und den Schießscharten und Pechnasen dürfte die Ringmauer im 15. Jahrhundert entstanden sein.
1446-1447 Michael von Nadesch vermacht Nadesch und andere Orte aus dem Zwischenkokelgebiet dem Spital und der Heiliggeistkapelle von Oradea/Großwardein.
1450-1500 Bei Umbauarbeiten im 19. Jahrhundert werden in der Sakristeiwand Münzen aus der Zeit des Matthias Corvinus gefunden.
1453 Der König Ladislaus V. verleiht Nadesch und andere Orte dem Johann Greb von Vingard/Weingartskirchen. Dagegen protestiert der Leiter des Spitals von Oradea/Großwardein.
1662 Der von Österreich unterstützte Kandidat auf den siebenbürgischen Fürstenthron, Kemény, kommt mit 9000 Soldaten nach Nadesch.
1693 In Nadesch ist österreichisches Militär einquartiert.
1830 Die Bewohner von Nadesch führen Beschwerde über ihren Gutsherrn, den Adligen Karl Vass.
1848 In Nadesch befindet sich ein Landsturmlager „das letzte Aufgebot im Krieg, meist von Alten“ , das von Stefan Ludwig Roth besucht wird.
1851-1853 Die heutige Saalkirche wird gebaut. Von den Vorgängerbauten sind Spuren von zwei verschiedenen Kirchendächern auf der Ostseite des erhaltenen Glockenturms zu erkennen.
1880 Zwei Türme der Ringmauer sind abgetragen worden.
1883 Der Turm erhält ein Blechdach.
2017 Ein Teil der Decke brach ein und die Orgel wurde beschädigt. Durch Spenden und Hilfe der Heimatortgemeinschaft konnte die Kirche repariert werden.

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