Bauernfestung in Keisd

Peasant fortress in Saschiz in Saschiz
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Auffahrt zur Burg

Die Auffahrt zur Burg befindet sich auf der Südostseite des Burgberges. Sie führt zuerst unter einem befestigten Torhaus in die Vorburg. Im weiteren Verlauf erreicht man den Wächterturm und dann den Torturm. Der Wächterturm hat einen Wehrgang und ein Wehrgeschoß. Der Torturm ist dreigeschossig und schützt die Toreinfahrt in die Hauptburg. Er hat ein Pultdach und zahlreiche Schießscharten. Die Einfahrt wurde früher durch ein Fallgatter gesichert.

Ringmauer

Die Ringmauer umschließt einen ovalen Burghof, der 90 m lang und 52 m breit ist. An der Außenseite erreicht die Ringmauer eine durchschnittliche Höhe von 10 m und ist am Mauerfuß 1,8-2 m stark. Dem Burghof zu hat die Ringmauer einen hölzernen Wehrgang mit Brustwehr, der die sechs Türme miteinander verbindet.

Pfarrturm, Fürstenturm

In der nordöstlichen Ecke steht der Pfarrturm, der als Wohnturm ausgebaut ist. Er hat rechteckigen Grundriß und ist mit einem Pultdach gedeckt. An der Nordwestseite der Burg steht der dreigeschossige Fürstenturm, der der Ringmauer vorgelagert ist. An diesem Turm wurde diese Jahreszahl identifiziert.

Burgbrunnen

Nördlich vom Pulverturm im Burghof befindet sich der Burgbrunnen, der 80 m tief ist.

Pulverturm

Im Südwesten der ovalen Ringmauer steht der Pulverturm mit vier Geschossen und quadratischem Grundriß. Er hat ein Zeltdach. Im Süden an der Stelle, wo die Vorburgmauer die Hauptringmauer trifft, steht der Schulturm. Im Burghof steht eine rechteckige Kapelle, 12 x 6 m groß. Im Innern sind Reste von Wandmalerei erhalten; der Sieg Davids über Goliath konnte früher noch erkannt werden.

Geschichte

1000-1100 Gründung der Ortschaft durch Szekler Grenzwächter im Zug der Ausdehnung des Königreichs Ungarn in die Ostgebiete Siebenbürgens und des Vorrükkens der Gyepü-Verteidigungslinie.
1161-1241 Die in dieser Gegend siedelnden Szekler werden teilweise durch deutsche Siedler ersetzt. Die Szekler werden an den Ostrand Siebenbürgens umgesiedelt, wo sie den Stuhl „Kézdi" gründen.
1300-1400 Westlich von Keisd auf einer Bergnase, die nach drei Seiten steil abfällt, wird die Bauernburg gebaut.
1309 Erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Keisd ist Mittelpunkt eines Kapitels, das nach ihm den Namen „Kisdér" (Keisder) Kapitel trägt.
1347 An der Nordwestseite der Burg steht der dreigeschossige Fürstenturm, der der Ringmauer vorgelagert ist. An diesem Turm wurde diese Jahreszahl identifiziert.
1356 Vor dem Woiwoden klagt der „comes Jacobus", daß die Sachsen von Keisd und anderen Dörfern in seine Besitzungen in Teufelsdorf und Schard eingebrochen seien und seine Frau und Töchter bedroht haben. Anschließend haben sie die Kirche in Bodendorf beschädigt und Besitzurkunden geraubt.
1419 Der Szeklerkomes Michael von Nadesch berichtet König Sigismund, daß zu der Zeit von König Ludwig die Stadt Keisd („civitate Zaazkyzd") einen vom König eingesetzten Königsrichter und selbstgewählte Geschworene hatte. Der König bestätigt diese Gerichtsbefugnisse von Keisd.
1470 Der Woiwode Johann Pongracz stellt in Keisd eine Urkunde aus, die festhält, daß die Hälfte der Keisder im Fall eines militärischen Aufgebots zur Verteidigung der Burg Zurückbleiben dürfen. Die andere Hälfte muß am Landesaufgebot teilnehmen.
1478 Im Ort gibt es eine Kürschnerzunft (Eine Zunft für Pelz-verarbeitende Betriebe)
1493 Alle Bewohner von Keisd werden unter Androhung von Strafen vom Woiwoden angehalten, am Kirchbau mitzuhelfen. Die Gemeinde wird für die Dauer der Bauarbeiten von der Verpflichtung zur Teilnahme an den Heereszügen gegen die Türken befreit.
1500 Im Ort leben 209 Wirte, ein Schulmeister, 7 Siedler und 8 Hirten.
1535 Älteste Urkunde über die Keisder Schmiedezunft.
1570 In Keisd wird ein Spital erwähnt, zu dessen Aufbau eine Spende gemacht wird.
1604 Kaiserliche Truppen des Feldherrn Basta verursachen große Unkosten.
1658 Türkische Truppen des Fürsten A. Barcsai werden in Keisd einquartiert.
1663 Der Fürst der Moldau hält in Keisd mit 600 Mann Nachtlager. Ort und Kirche werden geplündert.
1666 Das oberste Geschoß des Schulturms steht dem Rektor zur Verfügung.
1671 Keisd steht unter den Landgemeinden des Schäßburger Stuhles an erster Stelle. Es hat 143 Wirte, 34 Siedler und 51 Witwen.
1703 Die Gemeinde hat eine Schuldenlast von 6349 Gulden. Für die Zinsen werden den Gläubigern Wiesen, Wälder und Ackergrundstücke verpfändet.
1714 Großbrand in der Gemeinde. Turm, Pfarrhaus, Schule, Rathaus, Predigergebäude und der größte Teil des Marktes werden beschädigt oder zerstört. Die drei Glocken schmelzen, und die Turmuhr verbrennt.
1865 Charles Boner besucht die Burg und die Wohnung des Aufsehers. Er stellt rostige Waffen, eine Kesselpauke und ein altes Sprachrohr fest.
1884 Friedrich Teutsch stellt fest, daß die Burg mit ihren Türmen relativ gut erhalten ist. In der Wächterstube beschreibt er das Zimmergebälk, die Butzenscheiben und den Kachelofen. An den Wänden stehen Truhen und Rahmen mit Krügen und Kannen.
1999 Seit diesem Jahr steht Keisd auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.

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